. Unvergessen .

Diese Rubrik ist allen Bergleuten der Zeche Minister Achenbach gewidmet , die bei der Ausübung ihres schweren Berufes ihr Leben verloren .

 

Gedenken an die am 3.Oktober 1968 verunglückten Achenbacher Bergleute in der

Mijnwerkersparochiekerk St.Antonius van Padua in Heerlen /NL

Auf Mit-Initiative meines Freundes und Kumpel Wim Schoenmaekers wird in der Pfarrkirche St.Antonius von Padua in der ehemaligen Bergbaustadt Heerlen/NL an verunglückte Bergleute erinnert.Auch an die Bergleute der Zeche Minister Achenbach.Bei dieser Zeremonie wird jeder einzelne Name des Verunglückten vorgelesen .

Für das Foto vielen Dank an :Wim Koops/Niederlande

 
5 . Juli 1901
  Einer der ersten Achenbacher Bergleute , der bei Ausübung seines Berufes unter Tage tödlich verunglückte , war der Bergmann Pietro Mazzarino aus Rueglio in Italien . Pietro Mazzarino war einer von ca. 300 Italienern , die in der Anfangszeit von 1897-1906 auf der Zeche Minister Achenbach arbeiteten .Viele italienische Bergleute hatten den schweren Beruf des Gesteinshauers .Es ist anzunehmen , das Pietro Mazzarino zuvor bei den Abteufarbeiten auf der Zeche "Adolf von Hansemann " tätig war . Das könnte man aus seinem Wohnort schliessen ,der in Groppenbruch bei Mengede war . Zusammen mit seinem Bruder Battista fing er am 12.Januar 1901 auf Minister Achenbach an . Laut Eintrag im Belegschaftsbuch ist Pietro Mazzarino am 5.Juli 1901 tödlich verunglückt .Über die Ursache gibt es keinen Eintrag .Er wurde auf dem alten Friedhof im heutigen Dortmund-Mengede am 8.Juli 1901 beigesetzt . Pietro Mazzarino hinterliess eine Frau und 4 Kinder . Sein Bruder Battista war später Schießmeister auf der Zeche Minister Achenbach .
 

Die beiden Brüder Mazzarino aus Rueglio / Italien

Links : Pietro Antonio Mazzarino - Rechts: Battista Grato Mazzarino

Für die Fotos vielen Dank an den Ur - Enkel von Pietro Mazzarino , Albert Koning aus Eindhoven /NL

 

7. April 1906

Schlagwetterexplosion

2 Tote , 1 Verletzter

 

 

Am 7.April 1906 , morgens um 3:30 ereignete sich auf der Schachtanlage 1/2 eine Schlagwetterexplosion in Flöz 17 ( Röttgersbank ). Auf der 2 .Sohle , Stoßort 1 Osten , über der Teilsohle in der 1 Abteilung waren 2 Hauer mit dem Vortrieb beschäftigt . Eine Steinplatte löste sich und beschädigte eine Sicherheitslampe . Die austretende Flamme zündete die vorhandenen Schlagwetter . Durch die Abflammung , aber vor allem durch die giftigen Gase , wurden die beiden Hauer , Franz Harbig aus Brambauer und Wilhelm Schulte aus Brechten derart schwer verletzt , daß sie noch am selben Tag im Hospital verstarben . Ein dritter , einige Meter entfernt beschäftigter Hauer , erlitt schwere Brandverletzungen , die einen monatelangen Krankenhausaufenthalt nötig machten .

 

 
 

Brief vom Bergrath Köhler vom Mai 1906

Abschliessender Bericht zur Untersuchung der Unglücksursache

An die Gewerkschaft Minister Achenbach

Brambauer

Die Untersuchung der am 7.v.Mts. im Flötz 17 , I. östliche Abteilung erfolgten Schlagwetter-und Kohlenstaub-Explosion hat zwar kein mit der Explosion unmittelbar im Zusammenhang stehendes Verschulden eines Verantwortlichen Grubenbeamten ergeben , jedoch wurde festgestellt , daß die Zuführung des Wetterstromes durch den teilweise nicht fahrbaren und mit losen Kohlen angefüllten II. östlichen Bremsberg erfolgte und die Bewetterung des östlichen Stoßortes (:No.4) nicht den Vorschriften im § 12,Abs. 3 der Wetterpolizei-Verordnung vom 12.Dezember 1900 entsprach . Auch wurde diese Abteilung in der Mittagschicht , obwohl das Flötz 17 erwiesenermaßen stark zur Staubbildung neigt , nicht durch einen besonderen Rieselmeister , sondern nur durch einen Reparaturhauer berieselt .

Ich weise daher daraufhin , daß bei dem hohen Gefahrencharakter des Flötzes 17 die verantwortlichen Betriebsbeamten den Bewetterungs-und Berieselungs-Einrichtungen unausgesetzt ihr schärfstes Augenmerk zuwenden und für deren tadellosen Zustand zu jeder Zeit sorgen müssen , und daß , sofern Verstöße gegen die bestehenden bergpolizeilichen Vorschriften zu meiner Kenntnis gelangen sollten , ich gegen die schuldigen Beamten strafrechtlich vorzugehen werde .

Die Untersuchung der Explosion hat weiterhin ergeben , daß auch diejenigen Bauabteilungen des Flötzes 17 gefährdet sind , in welchen das Flötz teilweise abgebaut und daher selbst entgast ist , sofern das Hangende infolge mangelnder Sicherung durchbricht , da alsdann aus demselben Grubengase , die hier anscheinend unter Spannung stehen mit großer Heftigkeit austreten . Es ist daher in allen Betrieben des Flötzes 17 für den sorgfältigen Ausbau und die peinlich genaue Nachführung eines guten Bergeversatzes Sorge zu tragen .

Auch kann ich bei dem hohen Gefahrencharakter des Flötzes 17 den Weiterverhieb desselben nur gestatten , wenn die Schießarbeit in der Kohle vor sämtlichen Betriebspunkten dieses Flötzes unterbleibt und die Grubenlampen von sämtlichen in diesem Flötze beschäftigten Arbeitern mit doppelten Drahtkörben ausgerüstet werden .

Ich ersuche ergebenst , diese Verfügung in das Zechenbuch eintragen zu lassen und die verantwortlichen Betriebsbeamten in ihrem Sinne mit der genausten Anweisung versehen zu wollen.

Mai 1906 , Köhler - Bergrath

 

 

28 . Oktober 1906

Riss des Förderseiles Schacht 2

 

 

Die beiden Schachthauer Tenegen und Wirdeier waren auf der Morgenschicht damit beschäftigt , Einstriche vom Tage zur 1 . Sohle zu fördern . Um ca.8:30 Uhr riß das östliche Seil , vom abstürzenden Korb wurden die beiden Schachthauer in den Schacht geschleudert und dabei tödlich verletzt .

 

 

 

12 . März 1910

Schlagwetterexplosion - 1 Verletzter

 

 

Bei einer Schlagwetterexplosion , die relativ glimpflich ausging , wurde der Bergmann Stefan Gorschieck schwer verletzt .

 

 

20 . September 1911

Schlagwetterexplosion - 1 Toter - 2 Verletzte

 

 

Bei einer Schlagwetterexplosion auf der 2.Sohle im Flöz 6 ( Mathias ) starb ein Hauer , 2 wurden schwer verletzt . Zu dieser Zeit wird auf Minister Achenbach in 13 Flözen der Fettkohlenpartie Abbau betrieben .

 

 

18 . Dezember 1912

Schlagwetterexplosion - 49 Tote

 

Der 18.Dezember 1912 ging in die Geschichte Brambauers und von Minister Achenbach als schwarzer Mittwoch ein . Morgens ca.um 8:30 detonierte ein gefährliches Gemisch aus Sauerstoff und Methan-Gas in den Revieren 10 und 11 auf der 3.Sohle der Zeche Minister Achenbach .Nachdem die Rauchschwaden abgezogen waren und das Rettungswerk beginnen konnte , wurde das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar .Von insgesamt 60 Knappen starben 48 sofort oder kurz nach ihrer Bergung .Der Bergmann Gustav Kassing wurde schwer verletzt gerettet und zum Krankenhaus nach Eving transportiert .Am 24 . Dezember verstarb auch er . Die anderen 11 Kumpels wurden zum Teil schwer verletzt .Brandwunden , Knochenbrüche und Rauchgasvergiftungen waren die Folgen .

Aufgrund eines Vorstandsbeschlusses wurde ein Dispositionsfond gegründet .Darin wurden von der Gewerkschaft 50.000 Mark eingezahlt .Eingehende Spenden von Privatiers sowie Firmen und Vereinen erhöhten die Einlage auf 50.861 ,26 Mark .Es wurde ein Verwaltungsausschuss des Fonds für die Hinterbliebenen eingerichtet ,der am 29.Januar 1913 zur ersten Sitzung zusammentraf .Mitglieder dieses Ausschusses waren :

1.)Berghauptmann Liebrecht aus Dortmund als Vorsitzender 2.)Landrat Freiherr von der Heyden-Rynsch aus Dortmund 3.)Bergassessor Haarmann aus Brambauer 4.)Knappschaftsältester Ufer aus Brambauer und 5.)Bergmann Merl aus Brambauer .

Für die Festsetzung der Zusatzrenten hatte man sich von der Zeche Lothringen Bochum-Gerthe , die am 8.August 1912 ein Unglück mit 115 Toten zu beklagen hatte ,die Ergebnisse der Ausschußsitzung zusenden lassen .Man wollte sich auf die Erfahrungen aus Bochum stützen .Im Fall Lothringen wurde an die Witwen eine Zusatzjahresrente von jährlich 125 Mark und an die Waisen bis zum vollendeten 15.Lebensjahr eine Rente von jährlich 50 Mark aus einem Sonderfond gezahlt .

Zunächst wurde eine Zusammenstellung über den zur Verfügung stehenden Betrag vorgelegt .Der Bestand des Fonds betrug noch 41.064,61 Mark .Direkt nach dem Unglück wurde an die Hinterbliebenen eine Soforthilfe in Höhe von je 150 Mark gezahlt , sowie Fahrtkosten für entfernt wohnende Verwandte . Es herrschte die übereinstimmende Ansicht unter den Ausschussmitgliedern , das die Summe des Fonds nicht zur sofortigen Auszahlung kam , sondern zusätzlich zu den Renten der Knappschaft als Zusatzrenten an die Witwen und Waisen zu gewähren .Nach Berechnung sollte der Fonds nach ca.5 Jahren aufgezehrt sein .Im einzelnen wurde festgelegt, das die Witwen eine Jahresrente von 100 Mark erhalten sollten.Jedes Kind erhielt aus dem Fonds bis zum erreichten 15.Lebensjahr eine Jahresrente von 24 Mark .Die Auszahlung sollte vierteljährlich erfolgen ,immer zum ersten Tag eines jeden Quartals . Die erste Auszahlung wurde zum 1.April festgelegt .

Zwei Beispiele seien aufgeführt , um zu zeigen wieviel Rente die Witwen damals bekamen .Die Witwe Pelagia Greczka bekam aus Anlass des Todes ihres Ehemannes von der Knappschafts-Berufsgenossenschaft Bochum , Section 2 , eine monatliche Rente von 31,95 Mark .Nach der Geburt ihres Kindes am 10.Juni 1913 bekam sie mit der Waisenrente zusammen 63,90 Mark Rente .Aus dem Fond kamen dann noch einmal 10,33 Mark dazu , so das diese Frau eine Rente von 74, 23 Mark hatte .Als zweites Beispiel der Fall der Witwe des Bergmanns August Lange .Die Witwe hatte 4 Kinder im Alter von 2-14 Jahre zu versorgen .Sie bekam von der Knappschaft eine monatliche Witwen-und Waisenrente in Höhe von 95 Mark .Dazu kamen 16,33 Mark aus dem Fonds , so das sie eine monatlich Rente von 111,33 Mark hatte . Aufgrund dieser knappen Rente ist es nicht verwunderlich , das bereits 2 Jahre nach dem Unglück von 37 Witwen 12 wiedervereiratet waren .Die meisten dieser Ehen wurden sicher aus finanziellen und sozialen Gründen geschlossen .Ähnlich war es auch nach den Unglücken von 1914 bzw.1917 .Von 12 bzw.8 Witwen waren bis 1920 5 bzw. 3 wiederverheiratet .

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Im Februar 1913 wurde der Damm zu dem abgemauerten Unglücksrevier wieder geöffnet . 2 der verunglückten Bergleute waren noch nicht geborgen bzw. gefunden worden . Am 19.Februar 1913 wurde zuerst der Bergmann Bartholomäus Kompolcek gefunden , der seit dem Unglück im Wasser lag , später am selben Tag wurde der zweite noch vermisste Bergmann , der Hauer Karl Kampe gefunden und geborgen .

 

18.Dezember 1912 - Vor dem Zechentor der abgeriegelten Schachtanlage 1/2 warten Bergleute auf gute Nachrichten aus dem Unglücksflöz .Vergebens hoffen sie auf einen glücklichen Ausgang der Schlagwetterexplosion .Insgesamt starben bei diesem ersten Massenunglück auf Minister Achenbach 49 Bergleute .

 

Die Schreinerei der Zeche wurde zur Leichenhalle umfunktioniert .Polizisten hielten die Totenwache .

 
Liste der verunglückten Bergleute
 

Die Liste der tödlich verunglückten Bergleute .28 Bergleute kamen aus Brambauer,je 6 aus Brechten und Leveringhausen,3 aus Mengede ,je 2 aus Waltrop und Elmenhorst sowie je einer aus Oestrich und Holthausen .Insgesamt wurden 103 Kinder Waisen ,alleine auf der Bismarckstraße 22 Kinder in 6 Familien .Zwei besonders tragische Geschichten müssen noch erwähnt werden . Die Witwen der Verunglückten Wilhelm Soyka und Gustav Sumowski heirateten nach dem Unglück wieder. Die Witwe Sumowski den Bergmann Michael Fedtke , die Witwe Soyka den Bergmann Jakob Turowski . Fedtke starb bei der Schlagwetterexplosion im Januar 1914 , Turowski starb später bei der Explosion am 15.Oktober 1917 .

 

Brief vom Amtmann des Amtes Eving , an dessen Kasse eine Spende vom Knappenverein Sterkrade für die Hinterbliebenen gezahlt wurde .Es wurde bei der Direktion der Zeche angefragt , wie das Geld zur Zeche abgeführt werden sollte .

 

Plakat für ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Hinterbliebenen des Unglücks im Rathaussaal zu Münster .

 

Brief an die Gewerkschaft Minister Achenbach vom Musikmeister Paul Günzel

" Beiliegend erlaube ich mir , auf Wunsch Ihrer Excellenz Frau General von Einem den vereinnahmten Betrag einzusenden.Hochachtungsvoll Paul Günzel ,Münster den 14.Februar 1913"

Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung ergab sich ein Überschuss von RM 105,35 , der für die Hinterbliebenen Witwen und Waisen des Unglücks bestimmt war.

 

Spende über 400 RM für die Hinterbliebenen des Unglückes von 1912 . Der Verlag C.A.Hager aus Chemnitz hatte anläßlich des Unglückes eine Broschüre über diese Katastrophe herausgebracht , und den Überschuß an die Verwaltung der Zeche Minister Achenbach geschickt , damit er an die Witwen und Waisen aufgeteilt wird .

 

Zusammenstellung über die Hülfeleistung der Rettungstruppe der Zeche Waltrop 1/2 auf der Zeche Minister Achenbach am 18.,19.und 21.12.1912

Dokument aus der Sammlung Manfred Jablonski,Bochum

 

Fortsetzung der Aufstellung für den 21.12.1912

Unterzeichnet vom damaligen Gubenbetriebsführer der Zeche Waltrop 1/2 , Sauerbrey

Dokument aus der Sammlung Manfred Jablonski,Bochum

   
 

30 . Januar 1914

Schlagwetterexplosion - 24 Tote und 7 Verletzte

 

Nur knapp 13 Monate nach der verheerenden Schlagwetterexplosion im Dezember 1912 war Brambauer wieder Schauplatz des Grauens .Am 30.Januar 1914 um 18:30 Uhr ereignete sich auf der Zeche Minister Achenbach eine Schlagwetterxplosion im Flöz 19 (Präsident) der Hauptabteilung ,auf der 3.Tiefbausohle ,im Südfeld der Schachtanlage 1/2 .Bei dieser Explosion starben 24 Bergleute. 20 waren auf der Stelle tot ,4 Bergleute starben kurz nach ihrer Bergung in verschiedenen Krankenhäusern.Unglücke dieser Art sind sehr tragisch , dieses Mal gab es noch eine Steigerung .Die Witwe Anna Sumowski , die bei dem Unglück im Dezember 1912 ihren Mann Gustav verloren hatte , heiratete am 7.11.1913 den Achenbacher Bergmann Michael Fedtke .2 Monate später war sie wiederum Witwe .Michael Fedtke war unter den 24 tödlich verletzten Bergleuten dieses Unglückes .

Die Opfer dieses Unglückes

Fahrsteiger Hermann Reinhardt - Steiger Konrad Dietrich - Lokomotivführer Heinrich Alborn - Hauer Valentin Balcerek - Lehrhauer Hubert Beer

Lehrhauer Heinrich Börgerhoff - Hauer Johann Chlebowski - Hauer Lorenz Chwalisz - Hauer Gustav Czwalina - Hauer Friedrich Czieszelski

Schlepper Michael Fedtke - Lehrhauer Paul Fischer - Hauer Edmund Gawelleck - Hauer Alex Hinz - Hauer Josef Kaczmarek

Schlepper August Konrad - Lehrhauer Leo Kurz - Schlepper Phillip Labisch - Hauer Johann Pollakowski - Hauer Martin Solltysiak

Hauer Ernst Stephan - Hauer Nepomuk Strzelczyk - Förderaufseher Theodor Wellmann - Schlepper Karl Zajons

 

Die Verletzten

Hauer Victor Adamsczewski - Hauer Paul Hampel - Hauer Emil Küchler -Schlepper Franz Krzywinski -

Hauer Gustav Marquahs -Schlepper Wilhelm Marquahs - Zimmerhauer Ferdinand Schmuski

 

 

 

Wetterriß M:1:200 der Unglücksabteilung

 

 

Links:Wieder Schwarze Fahnen am Fördergerüst - Rechts :Wieder wird die Schreinerei als Leichenhalle gebraucht

 

Brief der 2.und 3.Klasse der Kronprinzschule in Sterkrade an die Zeche Minister Achenbach

"Es hat uns sehr leid getan,das soviel brave Bergleute auf der Zeche Minister Achenbach verunglückt sind .Wir haben in unserer Klasse 8 Mark und 11 Pfennige gesammelt zur Unterstützung der unglücklichen Hinterbliebenen .Wir bitten die Zechenverwaltung , diesen kleinen Betrag anzunehmen und mit dem anderen Hilfsgeld zu verteilen .

Die III.Klasse der Kronprinzschule Sterkrade (2.u.3.Schuljahr)

Im Auftrag:Die Abteilungsführer Maria Körber , Ernst Luft , Anna Hassanak , Wilhelm Mormte

 

Beileidsbekundungen an die Zeche verbunden mit einer Spende der Firmen Richard Zschunke aus Dresden sowie der Oelwerke Stern-Sonneborn aus Cöln (Köln)

 

Links:Brief der Rheinischen Kohlehandel-und Reederei-Gesellschaft aus Mülheim/Ruhr

Eine Stornogebühr von 110 RM,die eine Firma an die Rheinische Kohlenhandel zahlen mußte , wurde als Spende an die Hinterbliebenen weitergereicht .

Rechts:Brief der Gewerkschaft Minister Achenbach an die Witwen .Als Soforthilfe bekamen die Witwen eine Zuwendung von 150 Mark per Postanweisung..

   
   
 

15 . Oktober 1917

Schlagwetterexplosion - 17 Tote

  Am 15.Oktober 1917 , Nachmittags gegen 16:30 , ereignete sich auf der Zeche Minister Achenbach in Brambauer , eine Explosion im Flöz 15 der Hauptabteilung der 2.Tiefbausohle , im Nordfeld der Schachtanlage 3 .Bei dieser Explosion sind 16 Bergleute sofort zu Tode gekommen von denen 2 Männer länger als einen Tag verschüttet waren , 1 Bergmann ist kurz nach seiner Bergung verstorben .Unter den Toten waren 6 Kriegsgefangene , 4 Franzosen und 2 Russen . Weitere 4 Bergleute wurden durch Nachschwadenvergiftung leicht verletzt ,einer davon hatte auch Verbrennungen an einem Arm davongetragen .Zudem erlitten in Ausübung der Rettungsarbeiten der Reviersteiger König und der Hilfssteiger Sandfuchs leichte Schwadenvergiftungen .Weshalb schlagende Wetter gezündet wurden , konnte nicht restlos geklärt werden , es gilt aber als ziemlich sicher , das der mitverunglückte Schiessmeister einen Norres´schen Zünder verbotenerweise in freier Strecke gezündet hatte , und dadurch evtl.aufgetretene Schlagwetter zündete .Auch bei diesem Unglück spielt das Schicksal wieder böse Regie.Friederike Soyka verlor ihren Mann Wilhelm bei dem Unglück am 18.12.1912 .Im darauffolgenden Jahr , am 7.11.1913 , heiratete sie den Bergmann Jakob Turowski .Turowski war unter den tödlich verletzten Bergleuten.Innerhalb kurzer Zeit verlor auch diese Frau 2 Ehemänner bei einer Schlagwetterexplosion .
 

Der Lageplan des Unglücksortes mit Fundorten der getöteten Bergleute .

 

Die beiden Listen der tödlich Verunglückten links und der Verletzten rechts .Unter den Toten waren auch Vater und Sohn , sowie der Bergmann Jakob Turowski ,der mit einer Witwe des Unglückes 1912 verheiratet war.Der Steiger Sandfuchs ,der unter den Verletzten war , starb im Februar 1941 bei einem anderen Unglück auf Minister Achenbach .

 

 

Brief der Witwe vom verunglückten Bergmann Thomas Wasielewski

Brambauer , den 9.11.17

"der Verunglückte Thomas Wasielewski Kurtstraße 21 möchte ich Sie höflich ersuchen und bitte Sie den Schadenersatz für die Grubensachen und für die Uhr Schaden zu ersetzen .

Witwe Stanislawa Wasielewska

Am 29.11.1917 wurde vom Fahrsteiger Ellbrächter handschriftlich vermerkt .

Die Uhr hat die Frau von mir zurückerhalten .29.11.17 , Ellbrächter

 

Brief vom 6.11.1917 der Witwe Althoff an die Verwaltung der Zeche.

Endes Unterschriebene bittet um Ersatz der Sachen für seinen Mann und Sohn welche bei der Explosion auf Schacht 3 verunglückt sind .

Für meinen Mann 1.)Eine Uhr für 40 Mark 2.)eine Jacke für 5 Mark 3.)2 Paar Hosen , je ein Paar 20 Mark .

Für meinen Sohn 1.) eine Jacke für 5 Mark 2.)zwei Paar Hosen für a 20 Mark .

Sämtliche Sachen waren ganz neu .

Achtungsvoll Frau Althoff

 

Mitteilung von Fahrsteiger Ellbrächter vom 13.11.1917 an Direktor Schulte

Herr Direktor Schulte

In der Grube waren von Althoff /Vater und Sohn/ keine Bekleidungsstücke und keine Uhr zu finden . 13.11.17 Ellbrächter

Darunter ein Vermerk vom Direktor Schulte vom 10.1.1918

Herrn Fahrsteiger Ellbrächter , Schacht III mit der Bitte um Anstrengung , ob anzunehmen ist , daß den beiden Althoffs tatsächlich die in dem Schreiben aufgeführten Sachen abhanden gekommen sind .Die alte Frau Althoff behauptet , sämtliche Kleidungsstücke seien neu gewesen .Können Sie nicht durch Rückfrage bei dem Steiger oder den Arbeitskameraden der Verunglückten noch etwas feststellen ?Tragen die Arbeiter 2 Hosen ?

Schulte,10.1.18

 

 

 

Brief vom Fahrsteiger Ellbrächter an Direktor Schulte

Herr Direktor Schulte

Von den Leuten , die bei Althoff´s in der Gegenschicht gearbeitet haben , weiß keiner ob die beiden 2 Hosen gehabt haben .In ganz vereintelten Fällen kommt es vor,daß die Leute 2 Hosen in der Grube haben . Steiger Meyer hat auch nicht gesehen , das Althoffs´s 2 Hosen gehabt haben .Ob alle 4 Hosen neu gewesen sind , ist fraglich .

18.1.18 , Ellbrächter

 
 

Dokument über die Höhe der Witwen-und Waisenrenten der Knappschaft Section 2 in Bochum .Demnach bekam eine Witwe mit 5 Kindern 1474,02 Mark Rente im Jahr , auf den Monat umgerechnet waren das knapp 122 Mark .1917 war das 4.Kriegsjahr und Lebensmittel hatten sich im Vergleich zu 1900 um das 3-Fache erhöht und waren zum Teil rationiert und nur über zusätzliche Marken zu bekommen .Man kann sich nur annähernd vorstellen , wie schwer es eine Witwe mit 5 Kindern in dieser Zeit hatte .Die schlechte Ernte des Vorjahres und ein kalter Winter verschärfte die Versorgungslage noch einmal .Man sprach auch vom Steckrübenjahr,da die Steckrüben als Brot-und Kartoffelersatz gegessen wurden ,sogar Pudding und Suppen wurden aus ihr hergestellt. Zum Verständnis habe ich ein paar Preise für Lebensmittel und Gebrauchsgüter im Jahr 1917 zusammengefaßt .

1 Zentner Kartoffeln = 8,10 Mark 1 Liter Milch = 0,40 Mark 1 Frauenschürze = 20 Mark Durchschnittsmiete für eine Wohnung = 18 Mark 1 Pfund Schmierseife = 2,50 Mark 1 Paar Schuhe = 40 Mark

 

Zeitungsausschnitt Oktober 1917

 

Kritischer Zeitungs-Bericht aus Oktober 1917

 
 
 
 
 

11 Grabplatten von verunglückten Bergleuten der Explosion von 1917

Unter den Opfern waren auch Vater und Sohn , Wilhelm und Paul Althoff .

 

28 . März 1923

Schlagwetterexplosion

5 Tote und 4 Vermißte

Nach dem Unglück vom 28.6.1947 wurde von der Zeche eine Auflistung der bisherigen Grubenunglücke auf Minister Achenbach gemacht .In dieser Liste ist eine Schlagwetterexplosion am 28.3.1923 mit 5 Toten und 4 Vermißten verzeichnet.Weiteres ist mir bisher unbekannt ,es wird aber weiter von mir nachgeforscht .

 

 

28 . Juni 1947

Schlagwetterexplosion und Grubenbrand - 10 * Tote

 

Auf der Zeche Minister Achenbach Schachtanlage 1/2 , ereignete sich am 28.Juni 1947 morgens um ca. 04:15 Uhr eine Schlagwetterexplosion , durch die 9 Bergleute getötet wurden und 2 Bergleute Gasvergiftungen erlitten.Sofort nach Bekanntwerden der Explosion wurden sämtliche zuständigen englischen und deutschen Stellen benachrichtigt , und mit der Bergung der Toten und Verletzten begonnen .Die Rettungstruppe von Minister Achenbach wurde zu diesem Zweck sofort eingesetzt , während die Rettungstrupps der Zechen "Waltrop" und "Minister Stein" vorsorglich alarmiert wurden,aber nicht zum Einsatz kamen . Die Bergung und Überführung der Toten und Verletzten zum Krankenhaus Brambauer war bereits um 10°° Uhr abgeschlossen .Die Explosion ereignete sich in der 3.östlichen Abteilung , Südfeld , im Flöz Röttgersbank nach Osten , unterhalb der 3.Tiefbausohle .Von den unmittelbaren Auswirkungen der Explosion waren ein als Zackenstreb geführter Abbaubetrieb zwischen der 1.und 2.Teilsohle sowie die beiden Abbaustrecken betroffen . Sämtliche Betriebspunkte des betroffenen Revieres konnten bereits einige Stunden nach dem Unglück befahren werden , da es keinerlei Streckenbrüche gab und keine schädlichen Gase mehr vorhanden waren . Auf der 2.Teilsohle wurden lediglich 2 kleine Holz-bzw.Ölbrände , hervorgerufen durch die Explosionsflamme , entdeckt und mittels Gesteinsstaub gelöscht .

* In einem betriebsinternen Vermerk vom 18.10.1947 bezgl.des Unglückes vom 28.6.47 wird festgestellt , das die bestellten Kissensteine mit Bronzeplatten für die Gräber in Selm nicht vollständig bestellt wurden . Neben den drei Bergleuten aus Selm , die bei dem Unglück sofort verstarben , war ein weiterer Bergmann Namens Henkelmann bestattet , in einem Familiengrab war zudem der Bergmann Rensmann beerdigt . Man kann vermuten , das es sich um die beiden Verletzten handelt , die später an den Folgen verstorben sind . Somit hätte das Unglück dann 11 statt 9 Menschenleben gefordert . In einem anderen Schreiben wird von 10 bestellten Grabplatten geschrieben , demnach müsste es sich dann um 10 Todesopfer handeln , der 11. Tote könnte dann evtl. Opfer eines Einzelunfalles in genau jener Zeit handeln .In der Chronik Minister Achenbach vom Vermessungfahrsteiger i.R.Wilhelm Dicks wird erwähnt , das die beiden Schwerverletzten später an ihren Verletzungen starben .

29.11.2011

Nach dem durchsehen weiterer Unterlagen klärt sich einiges auf.

Tatsächlich forderte das Unglück 10 Todesopfer

Johann Czubak - Hugo Fichtner - Martin Greczka - Heinz Harnack - Artur Kruse - Paul Strecker - Robert Ilner - Karl Kochanski - Eduard Sabas starben unmittelbar bei der Explosion .Der zehnte Bergmann , Heinrich Rensmann wurde bei der Explosion schwer verletzt und starb fast 2 Monate später ,am 21.8.1947 an den Folgen .

Der schon genannte Bergmann Henkelmann war bei einem Einzelunglück auf Schacht 4 gestorben ,und irrtümlicherweise in einem 4.von der Zeche wegen des Unglückes gekauften Grab auf dem Selmer Friedhof bestattet worden .

 

Lageplan des Unglücksbetriebes im Flöz Röttgersbank

 

 

Zeitungsberichte über das Grubenunglückk auf Minister Achenbach im Juni 1947

 

Zeitungsberichte über das Unglück auf Minister Achenbach am 28.Juni 1947

 

Todesanzeige in einer Tageszeitung für die 9 Toten der Eplosion auf Minister Achenbach

Der tödlich verunglückte Martin Grezka war schon bei der ersten Schlagwetterexplosion 1912 unmittelbar betroffen ,überlebte das Unglück aber schwerverletzt .

 

Beileidstelegramm der Harpener Bergbau AG anlässlich des Unglückes 1947

 

Beileidstelegramm des Landtages NRW anlässlich des Unglückes 1947

 

Beileidstelegramm des Regierungspräsidenten Fritz Fries anlässlich des Grubenunglücks im Juni 1947

 

Beileidstelegramm vom Parteitag der SPD 1947 in Nürnberg-Rosenau

An den Betriebsratsvorsitzenden der Zeche Minister Achenbach , Bruno Zenker , Brambauer

Der Parteitag der sozialdemokratischen Partei in Nuernberg hoert mit Entsetzen die Nachricht von dem Grubenunglueck auf Minister Achenbach in Luenen-Brambauer . Der Parteitag bangt um das Leben der noch Eingeschlossenen Bergarbeiter und hofft , das es den Rettungsmannschaften gelingen wird ihr schweres unter eigner Lebensgefahr bereits erfolgreich begonnenes Werk mit vollem Erfolg zu Ende zu fuehren den Schwerverletzten Bergarbeitern wuenscht der Parteitag eine baldige Genesung .Der gesamten Belegschaft und den von dem Unglueck betroffenen Opfern der Arbeit und ihren Familien versichern die Deligierten des Parteitages ihre volle Anteilnahme .Die Deligierten betrachten die Schaffung eines Hoechstmasses an Grubensicherheit die im 3.Reich durch verantwortungslosen Raubbau stark zerstoert wurde als eine der wichtigsten Aufgaben der Sozialdemokratie .

Das Praesidium des Parteitages

Erich Ollenhauer - Julius Lossmann

 

 

 
Brief von H.E. Collins , Deputy Controller General , Abt.Production , mit Sitz Villa Hügel in Essen , Hauptquartier der North-German Coal-Control
 

 

On monday 30th june 1947 i attended a Meeting of the Coal Production Committee , presided over by sir Cecil Weir
T he Meeting wished me to express its deepest sympathy to you in the unfortunate explosion which occured on saturday last .
W ill you please convey to the relatives of those who lost their lives in the explosion this expression of sympathy
I wish to say that during my inspection of the scene of the disaster on Saturday last , i was very impressed with the efficiency of the mine , and , in particular , the excellent spirit shown by the members of the rescue teams and the officials of the mine . There is no doubt that the prompt action taken prevented what might well have been a major disaster .

 

 

Sinngemäße Übersetzung

Am Montag , den 30 .Juni 1947 besuchte ich die Versammlung des Kohle-Produktion-Ausschusses , die Herr Cecil Weir präsidierte . Die Versammlung übertrug mir die Aufgabe , Ihnen die tiefste Sympathie wegen der unglücklichen Explosion am letzten Samstag auszudrücken , und diese Sympathie auch den Angehörigen der Verunglückten zu übermitteln . Ich möchte auch sagen , das mir bei meiner Inspection am letzten Samstag nach dem Unglück die Tüchtigkeit des Bergwerks sehr imponiert hat . Besonders gefiel mir der ausgezeichnete Geist der Rettungs-Mannschaften und der Beamten des Bergwerkes , und es gibt keinen Zweifel , das durch das schnelle Eingreifen aller eine größere Katastrophe vermieden wurde .

Unterschrift

H E Collins

 

4 . Oktober 1968

Schlagwetterexplosion - 17 Tote

  Am Freitag , den 4.Oktober morgens um ca.5:00 Uhr ereignete sich im Flöz "Ida" in der 5.westlichen Abteilung der Schachtanlage 1/2 in ca.800 m Teufe eine Schlagwetterexplosion , der 17 Bergleute zum Opfer fielen . Die sofort eingeleiteten Rettungsarbeiten der Grubenwehr Minister Achenbach sowie der Grubenwehren aller benachbarten Schachtanlagen zogen sich bis zum Morgen des 6.Oktobers hin . In ihrem Verlauf konnten 15 Bergleute nur tot geborgen werden , aber 2 noch lebend geborgene Hauer verstarben an ihren Verletzungen am 5.Oktober bzw.am 7.Oktober .Der Ministerpräsident des Landes NRW , Heinz Kühn , erreichte schon Mittags per Hubschrauber die Zeche und liess sich von der Werksleitung über den Stand der Rettungsmaßnahmen unterrichten . 16 der Bergleute waren verheiratet und hinterliessen 23 minderjährige Kinder .
 

Plan vom Unglücksort im Flöz Ida

 

 

Links:Grubenwehrtrupp der Bergwerksgesellschaft Hibernia aus Herne trifft ein - Rechts.Grubenwehrtrupp nach dem Einsatz

 

Oben :Ein Verletzter Kumpel wird nach der Ausfahrt zum Rettungswagen gebracht - Unten: Grubenwehrleute stärken sich im Grubenwehrraum für den nächsten Einsatz

 

 

Todesanzeigen in verschiedenen Tageszeitungen

 

Bei der Trauerfeier in der Realschule Brambauer

Generaldirektor Lutz,NRW_Arbeits-und Sozialminister Werner Figgen,MdB und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Kühlmann-Stumm ,Prälat Wilmsen als Vertreter von Lorenz Kardinal Jäger,Bergwerksdirektor Lüdeking und BR-Vorsitzender Karl Marsiske .

 

 

Auf dem Friedhof in Brambauer .

 

12 . Juni 1974

Streckenbruch - 1 Toter und 6 Bergleute eingeschlossen

 

Am 12.Juni 1974 ereignete sich auf der Schachtanlage 4 , auf der 4.Sohle in der .4 Abteilung n. Norden in ca.820 m Teufe ein Streckenbruch . Die Bergbauspezialfirma Walter war dort mit Streckenerweiterungsarbeiten beauftragt . Auf einer Länge von ca.9 m stürzte die Strecke ein , die keinen zweiten Zugang hatte und sonderbewettert war . Die schnell vor Ort eintreffende Grubenwehr konnte bald Sprechkontakt zu den Verunglückten herstellen . Es stellte sich heraus , das 2 Bergleute verletzt waren und der Steiger Modla sich wahrscheinlich in dem eingestürzten Bereich befinden mußte .Von einer vom Brückenfeld abzweigenden Strecke begann man , im vorhandenen Kohleflöz ein Rettungsaufhauen zu den Eingeschlossen 6 Bergleuten "von Hand aufzufahren .Mit Abbauhämmern löste man die Kohle,um sie mit Eimern hinauszutransportieren .Am darauffolgenden Morgen um ca.9 : 40 Uhr ,17 Stunden nach dem Unglück konnte der erste Bergmann aus seinem Gefängnis befreit werden und danach seine Kameraden ..Etwa 24 Stunden später konnte der Steiger Modla nur noch tot in der Mitte des Bruches entdeckt und geborgen werden .

 

Foto von der Unglücksstelle in der 4.Abteilung auf Schacht 4

 
 
 

Krankenwagen transportieren die Verletzten zum Krankenhaus

 
 

Kameraden tragen den Sarg mit dem Verunglückten zum Grab

 

5 . März 1979

Absturz im Wetter-Schacht 7 - 1 Toter

 
 

2 . Januar 1980

Vom Kohlenzug erfasst - 1 Toter

 
 

1 . Mai 1981

Dammstoffklotz zerdrückt Brückenfeld-2 Tote

 
 

15 . Oktober 1981

Strebbruch-1 Toter und 1 Verletzter

 
 

20 . Oktober 1981

Steiger Karl Wiesmann tödlich verunglückt

 

 
   
 

10 . Februar 1982

Streb-Streckenbruch - 3 Tote , 2 Verletzte

 

Baufeld Ickern III , Flöz Röttgersbank

Auf der Frühschicht kam es in einem Abbaubetrieb zu einem Streb-Streckenbruch . In dem stark geneigten Betrieb wurden zum Unglückszeitpunkt Bohrarbeiten für Sprengbohrlöcher im Vorkohlknapp durchgeführt , Versatzseitig wurde gleichzeitig die letzte Stempelreihe geraubt . Ausgelöst wurde das Unglück durch einen Schubbruch über diesen Bereich . 5 Bergleute befanden sich in diesem Abschnitt und wurden verschüttet .Betroffen von dem Ereignis waren die Grundstrecke über eine Länge von 22 m , sowie der gesamte Einzelstempelbereich . 3 Bergleute in unmittelbarer Nähe konnten sich unverletzt retten. 2 Kumpel konnten im Laufe des Tages schwerverletzt gerettet werden , nach den 3 verschütteten Bergleuten wurde fieberhaft mit Unterstützung der Grubenwehr gesucht . Schließlich konnten die Rettungsmannschaften zuerst 2 Tote bergen , und einige Zeit später den dritten Bergmann nur noch tot auffinden .

 
 
 
 
 
 
   
 

 

10 . März 1984

Mein Kumpel Dimitrios"Taki"Dinopoulos verunglückt

 

Am Samstagmorgen des 10.März 1984 sorgte eine Nachricht für helle Aufruhr und Bestürzung gleichermassen in der Mannschaftskaue auf Schacht 4 .Der sehr beliebte und von fast allen gekannte Hauer Dimitrios Dinopoulos , von allen Kumpel nur Taki genannt , war kurz vor Ende der 24:00 Uhr-Schicht im Herrichtungsbetrieb "Ida" in der 3.westl Abteilung von einem abrutschenden Schildausbau erdrückt worden .Acht Stunden vorher noch waren wir zusammen eingefahren , hatten Prise genommen und Scherze gemacht .

 

 

 

 

20 . März 1984

Mein Kumpel Sahin verunglückt

 

10 Tage nachdem mein Kumpel Taki verunglückte , starb ein weiterer Kumpel und Freund von mir bei einem Unglück .

Sahin Kavsak , mit dem ich zusammen die Lehre auf Minister Achenbach absolvierte , verunglückte am Morgen des 20.März 1984 .Ich hatte 18:00 Uhr-Schicht , Sahin 24:00 Uhr-Schicht .Bei der Ablösung hatten wir noch miteinander gesprochen .Das Gespräch dauerte etwas länger , da wir uns einige Wochen nicht gesehen hatten.Ich hatte Urlaub und er war einige Wochen krankgeschrieben .Er gratulierte mir noch zu meinem Sohn , der einige Wochen vorher geboren war .Am nächsten Abend bei der Anfahrt wurde ich von meinem Steiger über Sahins Unfall informiert .Der Unfall war im Revier 23 ,Flöz "Zollverein 5" auf der Teilsohle von Schacht 5.

 

 

18 . Juli 1984

Mein Kumpel Yilmaz tödlich verunglückt .

 
 
 
Im gleichen Jahr verlor ich einen weiteren Kumpel .Yilmaz war , seit dem er 1983 aus dem Lehrrevier kam , oft mit mir zusammen eingeteilt . An dem Tag an dem er verunglückte , hatte ich mit einem Kumpel die Schicht getauscht .Der Unfall war auf meiner eigentlichen Schicht,der 12:00 Mittagsschicht passiert .Bei der Einfahrt zur 18:00 Schicht wurden wir durch den Steiger informiert , das es einen Streckenbruch in unserem Revier gab , und 4 Kumpel eingeschlossen seien .Der Unfall war Nachmittags passiert , die 3 eingeschlosseenen Ortsleute wurden im Verlauf der 18:00 Schicht befreit , der 19-jährige Sahin wurde zum Ende der Schicht nur noch tot geborgen .
   
 
Bergleute der Zeche Minister Achenbach , die bei Einzelunglücken starben
 

 

Hauer Fritz Wittköpper - 37 Jahre - 12.10.1900 * Gesteinshauer Pietro Mazzarino - 41 Jahre - 5.7.1901 * Hauer Andreas Sczeliak -08.04.1903

Schlosser Wilhelm Meermann - 32 Jahre -10.3.1904 Hauer Josef Kolmann -39 Jahre -20.05.1904 *Lampenputzer Ernst Büttner -22 Jahre - 09.04.1905 *

Hauer Heinrich Heinemann - 31 Jahre - 14.6.1905 * Schlepper Franz Bieganek - 17 Jahre - 4.7.1905 * Hauer Ferdinand Lohmann - 43 Jahre -3.10.1905

Hauer Martin Holtkötter - 21 Jahre - 7.4.1906 * Hauer Franz Harbig aus Brambauer - 7.4.1906 * Lehrhauer Wilhelm Schulte aus Brechten 7.4.1906

Hauer Mathias Malecha - 41 Jahre -21.4.1906 - Schmied Wilhelm Liedtke - 45 Jahre - 9.5.1906 * Schlosser Eduard Thies - 20.9.1907

Fahrhauer Dietrich Stoltefuß - 38 Jahre - 31.5.1906 *Pferdeführer Robert Ilge - 20 Jahre -12.6.1906 * Hauer Fritz Schmälter gt.Brenner -35 J. -27.8.1906

Schlepper Friedrich Seumenicht - 08.03.1909 * Schachthauer Gottfried Tenegen,31 Jahre + Schachthauer Wirdeyer - 28.Oktober 1906*

Hauer August Berchem -18.03.1910 *Hauer Christoph Arbes -02.03.1914

Hauer Karl Parche - 41 Jahre - 22.5.1940 * Hauer Richard Schmälter - 45 Jahre - 30.5.1940 *Hauer Friedrich Schriegel - 29 Jahre - 27.8.1940

Lok-Führer Heinrich Fissler - 20 Jahre - 21.1.1941 *Ged.Schlepper Johann Bozic - 29 Jahre - 20.2.1941 *Reviersteiger Emil Sandfuchs- 49 Jahre - 20.2.1941

Zimmerhauer Karl Partl - 60 Jahre - 24.9.1941 * Gedingeschlepper Fritz Menzel - 18 Jahre - 25.10.1941* Lehrhauer Martin Eisenbeiß-41 Jahre -11.12.1941

Zimmerhauer Kasimir Klinski -41 Jahre -24.12.1941 * Hauer Vinzenz Guzik - 40 Jahre - 31.01.1942 * Zimmerhauer Anton Frank - 42 Jahre - 05.02.1942 *

Hauer Hugo Wittwer - 40 Jahre - 8.5.1942 *Lehrhauer Fritz Fischmann - 28 Jahre -9.6.1942 * Hauer Stanislaus Klonowski - 42 Jahre-30.10. 1942

Hauer Paul Garemba -35 Jahre -10.6.1942 * Hauer Josef Wleklinski -32 Jahre -10.6.1942 *Lehrauer Karl Scharra -37 Jahre - 8.12.1942 *

Hauer Friedrich Vogel-42 Jahre-6.April 1943*Lehrhauer Peter Herzig-33 Jahre-28.7.1960*

Dimitrios"Taki"Dinopoulos-39 Jahre-10.03.1984* Hauer Hauer Sahin Kavsak -25 Jahre -20.03.1984*Hauer ? Yilmaz -19 Jahre *

 

   
   
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