13.12.1902 |
Entzündung
schlagender Wetter durch Sprengarbeit |
5
Verletzte |
07.04.1906 |
Schlagende
Wetter durch beschädigte Sicherheitslampe |
2
Tote , 1 Verletzter |
28.10.1906 |
Riss
des östlichen Förderseiles in Schacht 2 |
2
Tote |
12.03.1910 |
Schlagwetterexplosion-
Schacht 1/2 |
1
Verletzter |
20.09.1911 |
Schlagwetterexplosion
- Schacht 1/2 |
1
Toter , 2 Verletzte |
18.12.1912 |
Schlagwetterexplosion
-Schacht 1/2 |
49
Tote |
30.01.1914 |
Schlagwetterexplosion
-Schacht 1/2 |
24
Tote / 6 Verletzte * |
15.10.1917 |
Schlagwetterexplosion
- Schacht 3 |
17
Tote |
28.03.1923 |
Schlagwetterexplosion
mit anschliessenden Grubenbrand |
5
Tote und 4 Vermißte |
10.09.1938
|
Verbotswidrige
Seilfahrt im Blindschacht |
5
Verletzte |
28.06.1947 |
Schlagwetterexplosion
und anschliessender Grubenbrand - Schacht 1/2 |
10
Tote |
14.04.1964 |
Bergewagen
von Lok abgekuppelt und im Schacht gestürzt |
6
Verletzte |
04.10.1968 |
Schlagwetterexplosion
- Schacht 1/2 |
17
Tote |
11.06.1974 |
Streckenbruch
-Schacht 4 |
1
Toter / 3 Verletzte |
01.05.1980 |
Streckenbruch/Brückenfeld
-Schacht 1/2 |
2
Tote / 1 Verletzter |
10.02.1982 |
Streb
/ Streckenbruch - Ickern 3 |
3
Tote / 2 Verletzte |
1983 |
Absturz
Förderkorb im Blindschacht - Ickern 3 |
3
Tote |
1984 |
Bei
3 verschiedenen Unglücken in diesem Jahr habe ich 3 gute Freunde
und Kumpels auf Schacht 4 und 5 verloren . Bei einem Unglück
in Zollverein 5 ging am Hi-Antrieb der Übergang Streb/Strecke
zu Bruch , 3 Ortshauer waren stundenlang eingeschlossen . |
insges.
3 Tote |
|
|
|
|
|
|
* von den 6 Verletzten starben 5 in
den darauffolgenden Tagen an Ihren schweren Verletzungen . |
Zeittafel
Geschichte
und Entwicklung der Zeche Minister Achenbach |
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|
1870 |
Errichtung
der ersten Bohrtürme in der Brambauerschaft . An 3 verschiedenen
Stellen wurde nach Steinkohle gebohrt .
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|
1871 |
Die
Bohrungen wurden niedergebracht und bei ca.370 m wurde Steinkohle
angebohrt . Insgesamt wurde auf 5 Felder Mutung beim Bergamt eingelegt,
und die Steinkohlenfelder Gretchen , Martha , Max , Paula und
Olga wurden an die Muther , Hermann Gruson und Carl-Ferdinand
Lange , verliehen .
--------------------------------------------------------------- |
1873 |
Weitere
Mutungen auf Steinkohle und Eisenerz . Gemutet wurden die 4 Steinkohlenfelder
Helene , Marie,Martha-Auguste und Emma sowie die 3 Eisenerzfelder
Alfred, Hermann und Karl in der Brambauerschaft Tockhausen und
Meininghausen der Gemeinde Brechten und zum Teil in den Gemeinden
Waltrop und Lippholthausen.
Einige Kilometer
entfernt auf Lüner Gebiet wurde von der Bochumer Bohrgesellschaft"
Bochum " ebenfalls nach Steinkohle gebohrt . Zwischen dem
12.9.1873 - 6.11.1874 wurden die 5 Felder Bochum 1-5 gemutet ,
und dem Amtmann von Mengede , Carl Schragmüller verliehen
. Hierbei handelte es sich um das spätere Feld Altlünen
der Gew.Minister Achenbach .
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. |
1874 |
Sieben
Grubenfelder ( 4 Felder auf Steinkohle , 3 Felder auf Eisenerz
) wurden an den Kaufmann Karl-Ferdinand Lange verliehen .
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8.Januar/3.Februar
1875 |
Zusammenschluss ( Konsolidation ) von 5 Feldern ( Paula , Gretchen
, Martha , Max und Olga ) unter dem Namen "Friede ".
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1.Juni/7.Juni
1877 |
Konsolidierung
der 7 Felder Helene , Marie , Martha-Auguste , Emma , Alfred ,
Hermann und Karl unter dem Namen "Minister-Achenbach ".
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29.September
1896 |
Am
29.September fand die Gründungsversammlung des" konsolidiertenSteinkohlen-
Bergwerks Minister Achenbach" vor dem Notar Albert Traeger
in Berlin statt . Man traf sich im Geschäftslokal der Nationalbank
für Deutschland .Eigentümer der Zeche waren die Nationalbank
für Deutschland mit Sitz in Berlin , und der Kaufmann Karl-Ferdinand
Lange . Repräsentant der Gewerkschaft war Karl Lange . "Minister
Achenbach" und "Friede" waren in jeweils 100 Kuxe
aufgeteilt . Jeweils 99 Kuxe besass die Nationalbank, 1 Kux Karl
Lange..
----------------------------------------------------------------------------- |
1896 |
Am 20.Oktober
Zusammenfassung der Felder " Minister Achenbach" und
"Friede" zum Steinkohlen-Bergwerk Minister Achenbach
. Bestätigung des Oberbergamtes Dortmund - Konsolidation
der "konsolidierten Steinkohlenbergwerke Gewerkschaft Minister
Achenbach". Das Bergwerk hatte eine Grösse von 19.682.763
Quadratmetern .Die neue Gewerkschaft hatte 1000 Kuxe . 990 der
Kuxe besaß die Nationalbank in Berlin , die restlichen 10
Kuxe Karl Lange .
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1897
|
Am
3.Februar fand die erste Gewerkenversammlung in Dortmund statt
.42 Gewerken vertraten 982 Kuxe . Der Repräsentant Carl-Friedrich
Lange vertrat 306 Kuxe .Der erste Grubenvorstand bstand aus folgenden
Personen : Bankdirektor Karl Heimsoth , Bergwerksunternehmer Wilhelm
Bischoff , Bergassessor Friedrich Trippe , Bankdirektor Friedrich
Lukau , Ing.J.L.Kruft , Generaldirektor Effertz und Bergwerksbesitzer
Karl Ferdinand Lange .Vorsitzender war Heimsoth , sein Stellvertreter
Effertz.
Für
das Gelände der zukünftigen Zeche wurde ein Wald von
100 Morgen vom Gutspächter Rohe aus Mengede angekauft . Nach
Bestimmung der Teufstelle begann man mit dem Roden der Bäume
. Am 21.06. wurde Josef Becker als Betriebsführer eingestellt
, unterstützt wurde er durch die Schreibhilfe Franz Wein
. Die Abteufarbeiten für Schacht 1 begann man am 3 . August
. Das hölzerne Teufgerüst wurde von der Zeche "Ewald"in
Herten gebraucht abgekauft . Bei Teufbeginn war der Senkschuh
fertig montiert , und mit einer 4 m hohen Ziegelmauer mit Längs-und
Querankern versehen . Am 17.Dezember war Schacht 1 laut Teuf -
Tagebuch bei einer Teufe von 63,70 m , der Kamin für die
Dampfkessel 30 m hoch . Es wurden 4 Spurseile zur Führung
desTeufkübels eingebaut , Wasserzuflüsse wurden durch
den Einbau von Tübbingen und dem Hinterfüllen mit Zementtrübe
teilweise aufgehalten oder zumindest verringert . Ein vorläufiger
Dampfkessel von 70 Quadratmeter Fläche war aufgestellt ,
um eine kleine Fördermaschine mit einem Zylinderdurchmesser
von 250mm anzutreiben .
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1898
|
Der
Sohn des Besitzers Karl F.Lange , Alfred Lange , wurde am 13.September
als erster Bergwerksdirektor der entstehenden Zeche Minister Achenbach
eingestellt .
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1899 |
Bei
der Teufe - 370 m erreichte Schacht 1 am 7.Februar das flözführende
Karbon . Schacht 2 wurde im Monat Mai angesetzt.Es wurden lediglich
schlechter bezahlte Hilfsarbeiter eingestellt , da die Schachthauer
von Schacht 1 nach Fertigstellung des Schachtes nach Schacht 2
wechseln sollten . Im Berichtsjahr begann die Zeche mit dem Wohnungsbau
für die Belegschaftsmitglieder . Am 6.Mai beschloß
der Grubenvorstand , eine für die Zeche überlebenswichtige
Anschlußbahn nach Mengede zu bauen , und bei dem Übergang
über den neuen Dortmund-Ems-Kanal eine Hafenanlage zu erstellen
. Bei - 508 m wurde im Schacht 1 eine provisorische Wettersohle
angesetzt , und am 27.Dezember wurde bei - 522,75 m die Hauptbausohle
angesetzt .
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1900 |
Im
Januar wurden die Füllörter ausgebaut und am Tage mit
dem Bau des eisernen Fördergerüstes begonnen . Schacht
2 war bei 98 m Teufe angelangt . Anfang September war das eiserne
Fördergerüst mit Ladehalle fertig montiert .
Am 3.November wurde die Kohlenförderung auf Minister Achenbach
aufgenommen . Auf der 412 m-Sohle und der 522 m-(Hauptbau)Sohle
begann der Abbau in Flöz Nr. 3 ( Gustav ) und Flöz Nr.
5.( Anna ) . Bis zur Fertigstellung von Schacht 2 als Wetterschacht
war imSchacht 1 ein Wetterscheider eingebaut . Förderung
im Dezember in Flöz Nr.5 = 1347 Wagen á 12,5 Ztr.=841,875
t . In der Kolonie wurde mit dem Bau der ersten Wohnhäuser
begonnen . Auf dem Zechengelände wurden 2 Beamtenhäuser
errichtet . Die Zeche bekam einen Gleisanschluss zum Bahnhof Mengede
und einen eigenen Hafen am Dortmund-Ems-Kanal .Von der Maschinenfabrik
Hohenzollern wurde der Zeche die erste Dampflokomotive geliefert
. Im Dezember konnten die ersten 8 Arbeiterwohnungen in den 10
erbauten Häusern bezogen werden .Bei Jahresabschluß
waren 304 Arbeiter und 13 Beamte beschäftigt . Zum Jahresende
stand Schacht 2 bei 324,50 m Teufe . Die ausgeschriebene Zubuße
für die Gewerken betrug 1.600.000 RM . Einige Ausgaben aus
diesem Jahr :
Für
Grundbesitz :136.111., 07 Mark - Für Gebäude : 149.657,
26 Mark - Für Maschinen : 313.267 , 17 Mark
Für
Betriebsinventar : 55.693 , 33 Mark - Für Wohnhäuser
: 31.739 , 44 Mark
Für
Schacht und Grubenbau Schacht 1 : 410.755 , 56 Mark - Für
Schacht und Grubenbau Schacht 2 : 277.108 , 53 Mark
Eisenbahn
und Hafenbau : 327.953 , 62 Mark - Für Wegebau und Kanalisation
: 14.256 , 53 Mark
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1901 |
Am
18.Februar erfolgte die Aufnahme des Eisenbahnbetriebes zur Station
Mengede .Die endgültige landespolizeiliche Abnahme fand aber
erst am 8.März statt . Die Länge der Anschlußbahn
: 5,3 Kilometer . Am 1.Juni trafen sich Vertreter der Gewerkschaft
Minister Achenbach und der Fa.Gebrüder Stumm , Neunkirchen/Saar.Grund
der Gespräche war die Übernahme sämtlicher Kuxe
der Gewerkschaft durch Stumm.Die Fa.Gebr.Stumm aus dem Saarland
übernahm schließlich am 1.8. d.J. 800 Kuxe , die restlichen
200 Kuxe gingen an R.Böcking &Co .(Erben Stumm-Hallberg
und Böcking). Untertage wurde der erste Pferdestall auf der
2.Sohle für 20 Tiere eingerichtet . Schacht 2 erreichte das
Steinkohlengebirge am 28.Februar . Eine Ziegelei wurde an der
Heinrichstraße errichtet . Die benötigten Mergel wurden
im Bereich des Hofes Overthun gewonnen .
Belegschaft
1901 : 733 Bergleute unter Tage , 188 Arbeiter über Tage
. 31 Gruben-und Betriebsbeamte und 5 Beamte in der Verwaltung
.
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1902
|
Zum
erstenmal wurde auf der Zeche gestreikt .Für 9 Tage legten
die Bergleute im März die Arbeit nieder . Bessere Arbeitsbedingungen
und höhere Löhne waren die Forderungen . Auf Minister
Achenbach 1/2 wurde eine Kokerei mit 60 Öfen in Betrieb genommen
. Carl Schober wurde der erste Betriebsführer der Kokerei
und blieb in dieser Funktion bis 1938 . Das erste größere
Unglück auf der Zeche forderte 5 Schwerverletzte Bergleute
. Durch Sprengarbeit wurde Methangas gezündet .
Im Herbst lähmte starker Wagenmangel den Absatz von Kohle
und Koks. Franz Gladen kam vom Bergwerk General Blumenthal in
Recklinghausen und wurde erster Grubeninspector von Minister Achenbach
.
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1903 |
Schacht
2 erreichte die vorläufige Endteufe und ging in Betrieb .
Errichtung einer Ammoniakfabrik auf Minister Achenbach 1/2 . Am
11.August fand mit der Zeche Vereinigte Stein und Hardenberg ein
Feldesaustausch zur Begradigung der südlichen Markscheide
statt . Ausgetauscht wurden 397.960 Quadratmeter . Im Juli / August
trat auf Achenbach die Wurmkrankheit unter der Belegschaft auf
. Strenge Hygiene-Regeln werden vom Bergamt angeordnet . Unter
anderem durften auf Anordnung des Bergamtes keine Bergleute mehr
aus Belgien , Ungarn und Siebenbürgen eingestellt werden.
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1904 |
Ein
Kohlenhauer verdiente 5,14 RM in der Schicht . 305 Arbeitstage
waren normal . Die Batterie Nr.2 der Kokerei wurde mit 60 Öfen
in Betrieb genommen . Gebaut wurde die Anlage von der Firma Dr.C.Otto
in Dahlhausen . Im August waren fertiggestellt : 165 Häuser
mit 465 Wohnungen für Arbeiter, sowie 36 Häuser für
Angestellte . Am 19.August erhielt die Zeche die Genehmigung ,
eine weitere Kolonie ( die sog.Neue Kolonie) bestehend aus 500
Wohnungen , zu bauen . Pro Familie mußte die Zeche der evangelischen
und der katholischen Gemeinde eine einmalige Abfindung in Höhe
von 125 RM für schulische Bedürfnisse zahlen . Für
die Anstellung eines zusätzlichen Polizisten mußte
jährlich 300 RM gezahlt werden , ferner jährlich 1500
RM für gemeinnützige Anstalten für die ersten 250
Wohnungen . Dieser Betrag erhöhte sich auf 2000 Mark , nachdem
die weiteren 250 Wohnungen in Angriff genommen wurden . Die Wäsche
wurde fertiggestellt und ging in Betrieb . Die "Gewerkschaft
Minister Achenbach" trat dem Rheinisch-Westfälischen
Kohlesyndikat , sowie der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung
bei .
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1905 |
Auf
Anfrage erklärte die Zechenleitung am 24.Juni dem Bergamt
, insgesamt 1810 Wetterlampen zu besitzen . 920 mit doppelten
Drahtkorb und 890 mit einfachen Drahtkorb . Angelegte" unterirdische"
Mitarbeiter = 1350 Mann .Die ersten 130 Bergarbeiter aus Schlesien
wurden angelegt . Der Tauchermeister Korte von der Bergschule
Bochum bildete sämtliche Grubenbeamten der Zeche im Umgang
mit Rauchhelmen und Sauerstoffapparat aus . Eine Zechenfeuerwehr
wurde gegründet und über Tage ein Rettungslager eingerichtet
. Achenbach hatte seine erste eigene Grubenwehr . Mit Anschluss
an das Leitungsnetz der Gelsenkirchener Wasserwerke wurde die
Zeche ausreichend mit Wasser aus Gelsenkirchen und Unna versorgt
. Laut Eintragung im Zechenbuch starben 1905 allein bei Stein-und
Kohlenfall 3 Bergleute , 9 wurden schwer - und 59 leicht verletzt
.In diesem Jahr wurde die einmillionste t Kohlen gefördert
.
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1906 |
Am
7.April erschütterte eine Schlagwetterexplosion
das Grubengebäude . Zwei Bergleute erlitten eine schwere
Schwadenvergiftung und starben daran noch am selben Tag im Hospital
, ein Bergmann wurde schwer brandverletzt . Auslöser war
eine defekte Benzin-Sicherheitslampe . Bei einem Seilriss in Schacht
2 stürzten 2 Schachthauer in den Tod . Bei 2 weiteren Unfällen
wurde jeweils ein Bergmann getötet .Weitere 136 Bergleute
aus Ober-Schlesien wurden eingestellt . Im Schacht 1 wurden 2
Förderungen eingerichtet . In der östlichen Förderung
wurden die Kohlen der 2.Sohle und in der westlichen die Kohlen
der 3.Sohle gehoben.Eine 1000-PS Dampfmaschine zur Stromerzeugung
wurde montiert und in Betrieb genommen . Ausserdem ging eine Grubenholz-Imprägnieranlage
in Betrieb . Grubenholz wurde in dieser Anlage durch eine chemische
Behandlung schwer entflammbar gemacht .
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1907 |
Der
Bergassessor Carl Haarmann kam von der Zeche" Königsborn"
und übernahm die Leitung der Zeche Minister Achenbach ab
den 1.September . Aufgrund dieser Personalie schieden der bisherige
Leiter des Bergwerks , Alfred Lange und sein Inspektor Franz Gladen
aus dem Dienst . Die Jahresförderung lag schon bei über
346.000 Tonnen .Theodor Stiepel wurde Werksmarkscheider und löste
den ersten Markscheider des Bergwerks , Karl Köhne ab . Die
Montage der Hauptfördermaschine Schacht 2 wurde beendet .
Die Zeche besaß in diesem Jahr 1006 Werkswohnungen für
ihre Mitarbeiter . Der Knappschaftsarzt Henning wurde von der
Zechenleitung verdächtigt , sein Amt zu mißbrauchen
, und Bergleute der Zeche zu schnell und zu oft krank zu schreiben
.Er wurde seiner Ämter enthoben . 27 % der Belegschaft waren
Ausländer , der Anteil der Polen betrug knapp 4% . Die anderen
Nationalitäten : Holländer, Italiener , Russen ,Ungarn
, Belgier , Luxemburger , Österreicher , Franzosen und Galizier
. In diesem Jahr waren 5 elektrische Lokomotiven unter Tage im
Einsatz . Die Loks stammten von der Allgemeinen Electricitätsgesellschaft
Berlin , und hatten 2 Motoren mit einer Leistung von je 16 PS
.
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1908 |
Nachfolger
für den ausgeschiedenen Inspektor Franz Gladen wurde am 15.Februar
Wilhelm Roß , der Carl Haarmann von der Zeche " Königsborn
" folgte . Am 29.Mai tauschte Minister Achenbach mit der
Zeche Adolph von Hansemann in Mengede ein Feld von 545.052 Quadratmeter
aus , um die westliche Markscheide zu begradigen . Zugehörigkeiten
zur Arbeiterbewegung wurden von der Zechenleitung dem Bergamt
gemeldet . Danach waren ca.33 % im sozialdemokratischen Verband
, ca. 25% im Christlichen Verband , und 40 Mitarbeiter waren Mitglied
beim Hirsch-Dunker`schen
Gewerkverein .
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1909 |
Teufbeginn
für den Wetterschacht 3 . Erster Spatenstich erfolgte am
16.August . Zum ersten Mal gab es Absatzschwierigkeiten für
Achenbacher Kohle . Die Folge waren 17 Feierschichten . Die Seilfahrt
wurde auf Schacht 1 eingestellt und in Schacht 2 durchgeführt
. Am Schacht 1 auf der Hängebank wurde eine maschinelle Kettenbahn
zum Bewegen der Kohlenwagen installiert .Eine Schmalspurbahn wurde
in Betrieb genommen, die von Schacht 1/2 nach Schacht 3 führte
. Später gab es auch Verbindungen nach Schacht 4 und zur
Ziegelei .
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1910 |
Im Februar
und März ereigneten sich 2 lokal begrenzte Schlagwetterexplosionen
.Bei der Explosion im März wurde ein Bergmann verletzt .
An der Batterie Nr.2 der Kokerei wurden 10 Öfen angebaut
. Um die Wasch-und Leseberge aufzuhalden , wurde eine Seilbahn
zur Bergehalde von der Kölner Spezialfirma Pohlig gebaut
. Mit der Vergrösserung der Wäsche wurde begonnen.
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1911 |
Bei einer
Schlagwetterexplosion im Flöz 6 ( Mathias ) am 20.September
starb ein Bergmann , 2 wurden schwer verletzt .Die Haldenseilbahn
ging in Betrieb . Die Bahn hatte eine Länge von 215 m , ein
Gefäß faßte 750 Kg , pro Stunde schaffte die
Bahn 75 Tonnen Gestein auf die Abraumhalde , in 12 Stunden wurden
vom Hersteller -Werk Pohlig in Köln 900 Tonnen Förderleistung
angegeben . Mit dem Bau der Benzolanlage wurde begonnen . Die
Kohlenförderung betrug in diesem Jahr 836.399 t , Koksproduktion
203.700 t , Koksascheproduktion 6.345 t , Teerproduktion 8.736
t und schwefelsauren Ammoniak 3.077 t . Ende März waren die
Abteufarbeiten an Schacht 3 beendet .
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1912 |
Schwarzer
Tag für Minister Achenbach und Brambauer .
Am
18.Dezember erschüttert eine Schlagwetterexplosion die Zeche
.
49 Bergleute
wurden getötet , mehr als 10 schwer verletzt . Betroffen
waren die Reviere 10 und 11 auf der 2.und 3.Sohle . In 9 Flözen
wurde zu dieser Zeit gleichzeitig Kohle abgebaut . Die seit 1911
von der Recklinghäuser Firma Carl Still gebaute Benzolanlage
wurde fertiggestellt und in Betrieb genommen . Minister Achenbach
trat dem Kohlesyndikat bei . Die festgelegte Verbrauchsbeteiligungsziffer
betrug 1.300.000 t . Die Kohleverkaufsziffer betrug 600.000 t.
Koks durfte in Höhe von 20.000 t verkauft werden . Diese
Zahlen galten für den gesamten Stummkonzern .Die Richtstrecke
von Schacht 1/2 nach Schacht 3 wurde durchschlägig , und
die frischen Wetter für die 3.und 4.Abteilung fielen im Schacht
3 bis zur 2.Sohle ein . In diesem Jahr waren auf Minister Achenbach
bereits 12 elektrische Grubenloks im Einsatz . Davon 9 auf der
2.Sohle und 3 auf der 3.Sohle .
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1913 |
In
diesem Jahr wurde mit 913.086 t die höchste Förderung
seit Bestehen der Zeche erreicht , 2660 Mitarbeiter hatte man
im Jahresdurchschnitt gezählt . In den darrauffolgenden Jahren
sank die Förderung von Jahr zu Jahr stetig , erst 1924 wurde
die Förderung von diesem Jahr wieder erreicht . Vor allem
im Bereich Mengede kam es immer wieder zu Unfällen mit Verletzten
durch die Zechenbahn . Am 14.Juni 1913 wurde in Mengede ein 1
1/2 Jahre altes Mädchen bei einem Unfall getötet .An
Koks wurden in diesem Jahr über 281.000 t hergestellt .
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1914 |
Schacht
3 erreichte die Endteufe bei 680 m und ging in Betrieb .
Ein
weiteres Unglück traf die Zeche .
Am 30.Januar
starben 29 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion auf Schacht
3 .Die Witwe des Bergmannes Gustav Sumowski ,der bei der Schlagwetterexplosion
1912 starb , hatte 1913 wieder geheiratet und wurde zum zweitenmal
Witwe durch eine Schlagwetterexplosion auf Minister Achenbach
. Bei Ausbruch des 1.Weltkrieges verfügte die Zeche über
1225 Arbeiterwohnungen und 114 Wohnungen für ihre Angestellten
.
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1915 |
Kriegsbedingt
wurde in diesem Jahr nur noch mit dem Bau von 38 Arbeiterwohnungen
begonnen .
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1916 |
Die
im Vorjahr begonnen Bauprojekte wurden in diesem Jahr fertiggestellt
und konnten bezogen werden . Danach wurden die Bautätigkeiten
aufgrund der widrigen Umstände des 1. Weltkrieges eingestellt
.
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1917 |
Und
wieder ein Unglück .
Nur knapp
3 Jahre nach dem letzten Unglück forderte eine Schlagwetterexplosion
Opfer .17 Bergleute starben bei dem Unglück auf Schacht 3
.Wieder verlor auch eine Witwe von 1912 ihren zweiten Mann bei
einer Schlagwetterexplosion . Auf dem alten Friedhof wurde ein
würdiges Denkmal für die Opfer der Unglücke errichtet
.Hergestellt wurde es durch den Bildhauer Meinardus aus Düsseldorf
.

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1918 |
Teufbeginn
für Schacht 4 . Erster Spatenstich am 28.Juni . Bis Anfang
August wurden 10 m abgeteuft , danach wurden die Arbeiten vorerst
eingestellt . Durch den militärischen und innenpolitischen
Zusammenbruch Deutschlands war 1918 , wie schon das Vorjahr, sehr
schwierig und ertragslos und erforderte erhebliche finanzielle
Zuschüsse . Bei Kriegsende herrschte überall große
Wohnungsnot , so auch in Brambauer . Da die Zechen nicht allein
in der Lage waren , für nötigen Wohnungsbedarf ausreichend
zu sorgen , wurde eine Umlage je Tonne Kohle erhoben . Diese Beiträge
wurden der neugegründeten Treuhandstelle für Bergmannswohnungen
(THS)zur Verfügung gestellt . Durch die THS wurden in den
darauffolgenden Jahrzehnten die sog.Bergmannssiedlungen im gesamten
Ruhrgebiet errichtet und unterhalten .
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1919 |
Im Februar
begann der Bergassessor Emil Stade seine Tätigkeit auf Minister
Achenbach . Vorher war Stade in Metz für Gebr.Stumm tätig
, wurde aber von den Franzosen ausgewiesen .Inflation , Streiks
und Aussperrungen kennzeichneten dieses Jahr und ließen
keine Besserung zu . Die Förderung fiel auf 432.000 t , die
Hälfte des Durchschnitts der letzten 7 Jahre . Durch die
Vergrösserung der Belegschaft wurde die Förderung wieder
angekurbelt . Am 1.Juli wurden die Abteufarbeiten für Schacht
4 wieder aufgenommen.
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1920 |
3634 Mitarbeiter
förderten 561.071 t Kohle .Ab 1920 wurde der Bergmann-Wohnungsbau
unter Mithilfe der "Bergmannsiedlung Lünen GmbH"
einer Tochter der THS in Essen , intensiviert .
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1921 |
Am 20.Mai
erhielt der Seilbahn-Hersteller Pohlig in Köln den Auftrag
, eine Seilbahn für den Kohlentransport von Schacht 4 nach
Schacht 1/2 zu bauen .
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1922 |
Bau der Seilbahn
durch Brambauer . Eine von Schacht 3 aus aufgefahrene Strecke
wurde am neuen Schacht 4 durchschlägig . Nach 3 schlechten
Förderjahren stieg die Förderung wieder auf das Niveau
von 1918 . 703.000 t wurden gefördert , 3591 Mitarbeiter
standen im Jahresdurchschnit in Lohn und Brot .Die Koksproduktion
betrug ca. 248.000 t
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1923 |
Wegen der
Ruhrbesetzung durch die Franzosen , und des daraus resultierenden
passiven Widerstandes und des Ruhrkampfes kam die Förderung
fast zum Erliegen .Es wurden in diesem Jahr nur 270.000 t gefördert
. Die Zeche war 58 Tage lang , vom 12.August bis zum 8.Oktober
, von französischen Soldaten besetzt .Ein Bergmann aus Brechten
wurde von einem französischen Soldaten auf dem Weg zur Zeche
erschossen . Am 5.März ging die neue Seilbahn in Betrieb
. Die Trasse führte durch ein Wohngebiet mitten durch den
Ort Brambauer . Bei einer Schlagwetterexplosion mit anschliessendem
Grubenbrand am 28.März starben 5 Bergleute ,4 weitere Verunglückte
gelten seitdem als Vermißt und blieben in der Grube.1923
wurde die Handelsgesellschaft Minister Achenbach mbH von der Gewerkschaft
Minister Achenbach und vom Aplerbecker Aktien-Verein mit einem
Stammkapital von 500 000 RM gegründet . An diesem Kapital
waren Minister Achenbach mit vier Fünftel und der Aplerbecker
Aktien-Verein mit einem Fünftel beteiligt.Die Koksproduktion
sank auf nur noch 64.250 t.

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1924 |
Nach dem
Abzug der Franzosen und der Währungsstabilisierung nach der
Inflation erholte sich die Förderung , und schnellte auf
935.000 t , und überholte erstmals wieder die Förderzahlen
von 1912 ( 916.000 t ) .DIe Herstellung von Koks belebte sich
wieder und es wurden 219.000 t produziert.Auf Schacht 4 wurde
die Förderung aufgenommen .Eine Grobkornwäsche mit einer
stündlichen Leistung von 250 t wurde errichtet . Mit einer
Verfügung erlaubte das Oberbergamt Dortmund am 3.Juni den
Abbau des Markscheide-Sicherheitspfeilers zwischen Minister Achenbach
und Adolph von Hansemann . Auf Schacht 1/2 kam erstmals ein Turbo-Generator
mit einer Leistung von 3500 Kw Leistung in Einsatz . Laut Unterlagen
aus dieser Zeit mußte die Zeche für einen 10-stündigen
Arbeitseinsatz pro Monteur der Herstellerfirma , 10 Mark an Lohn
für die Montage zahlen .
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1925 |
Die Förderung
betrug 1.238.000 t =135 % der Förderung von 1913 .Auch wurde
wiederum mehr Koks produziert ,nämlich ca.272.000 t.An den
Folgen der Krisen der zurückliegenden Jahre zerbrach der
Stumm-Konzern . Der Firma blieben lediglich eine knappe Majorität
an dem Neukircher Eisenwerk über , sowie die Ruhrzechen Minister-Achenbach
, König Wilhelm in Sölde und Margarethe in Essen-Borbeck
. Minister Achenbach war die wirtschaftlichste Zeche und damit
wesentliche Stütze der Muttergesellschaft.
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1926 |
Minister
Achenbach erholte sich . Die Förderung stieg auf 1.680.000
t Steinkohle . Begünstigt wurde in diesem Jahr die Situation
durch den seit Mai dauernden Streik der englischen Bergleute ,
der schliesslich 6 Monate dauerte .Die Explosion einer Dampfrohrleitung
am 31.Juli im Fördermaschinenhaus auf 1/2 richtete erhebliche
Sach-und Gebäudeschäden an .
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1927 |
Auf Schacht
4 begann man mit den Bauarbeiten für eine Nasskohlenwäsche
. Ausserdem wurde eine 2,8 Km lange Grubenanschlußbahn zur
Station Lünen-Süd gebaut . Den Auftrag bekam die Fa.Dyckerhoff
u.Widmann AG
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1928 |
Streiks im
Winter ´28 in der Eisenindustrie bereiteten Min.Achenbach
enorme Schwierigkeiten . Nachdem die Zeche Hermann in Selm stillgelegt
wurde , übernahm Minister Achenbach einen Großteil
der Selmer Bergleute . Ausserdem kaufte man die Kolonie Selm-Beifang
. Baubeginn für die Grobkornwäsche .
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1929 |
Die 2,8 Km
lange Grubenanschlußbahn nach Lünen -Süd wurde
am 20.Juni in Betrieb genommen .Die erste Fahrt des Zuges ging
Nachmittags 15:00 Uhr nach Lünen-Süd . Schacht 1 wurde
weitergeteuft bis zur Teufe 683 m .Die neue Grobkornwäsche
mit einer Leistung von 250 t /h wurde fertig gestellt und ihrer
Bestimmung übergeben .
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1930 |
Am 3.November
wurde der Gewerkschaft das Steinkohlenfeld "Minister Achenbach
Erweiterung" verliehen . Das Feld hatte eine Grösse
von 20.059 Quadratmeter.
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1931 |
Die Krise
im deutschen Steinkohlenbergbau setzte sich auch in diesem Jahr
fort . An insgesamt 39 Tagen wurden Feierschichten angesetzt ,
96.982 Schichten fielen so aus .Der Absatz von Koks verringerte
sich im April gegenüber dem Januar 1930 um 83,99 % .Im Ruhrdurchschnitt
lag der Wert bei nur 52,34 % . Durch die Einführung von Sommerpreisen
entspannte sich die Lage minimal . Zuerst wurde auf der Anlage
3/4 nur noch auf einer statt auf 2 Schichten Kohle abgebaut .
Im Laufe des Jahres ging man auch auf der Hauptanlage 1/2 zu dieser
Praxis über.
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1932 |
Die Förderung
sank auf 942.000 t . Es wurden Massenkündigungen vorgenommen
.Fast 3000 Mitarbeiter verloren ihre Arbeit .Von ehemals 5536
Mitarbeitern blieben 2544 Mitarbeiter . Arbeiteten im Jahr 1930
noch 354.000 Bergleute im Ruhrgebiet , so waren es 1932 nur noch
203.000 Bergleute . Ausserdem gab es in diesem Jahr 64 Feierschichten
wegen Absatzmangel. An Löhne und Gehälter wurden den
Beschäftigten 5,4 Mio.Reichsmark ausgezahlt .
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1933 |
Wegen Absatzmangel
wurden 59 Feierschichten auf den beiden Anlagen 1/2 und 3/4 verfahren
. Dabei fielen 113.939 Schichten aus . Im Dezember fror der Kanal
wegen des strengen Frostes zu . Nach einigen Tagen mit Schwierigkeiten
, wurde ab 17.Dezember die Schiffahrt komplett eingestellt . Betroffen
war der Hafen Achenbach in hohem Maße , wurden doch dort
Koks und Kokskohle verschifft , sowie Grubenholz und andere Dinge
gelöscht .
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1934 |
Direktor
Haarmann schied aus dem Dienst aus , und übergab die Leitung
der Zeche an seinen Sohn , Dr.Ing.Arnold Haarmann . Auch in diesem
Jahr gab es Feierschichten , insgesamt 31 .Löhne und Gehälter
betrugen in diesem Jahr 5,4 Mio.Reichsmark . Mit Verfügung
vom OBA Dortmund wurde der Abbau des Markscheide-Sicherheitspfeiler
zwischen Minister Achenbach und Ver.Stein und Hardenberg genehmigt
.Vom Denkmal für die Opfer der Unglücke von 1912 und
1914 wurde die Bronze-Randeinfassung gestohlen . Für eine
Ergreifung des/der Täter lobte die Zeche 100 RM als Belohnung
für den entscheidenden Hinweis auf den oder die Täter
aus .
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1935 |
Anlässlich
des 70.Geburtstages des verdienten Direktors Carl Haarmann wurde
die Schachtanlage 3/4 in Carl-Haarmann-Schächte umbenannt
.Später benannte man auch eine Strasse in Brambauer nach
ihm. In diesem Jahr gab es 14 Feierschichten . Im April wurde
für alle erschlossenen Flöze die Einheitsbezeichnung
eingeführt .
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1936 |
An 11 Tagen
waren Feierschichten wegen Absatzmangel , die letzte Feierschicht
wurde am 7.September eingelegt . 3119 Mitarbeiter förderten
1.381.000 t Kohlen . Durch Beschluss der Gewerkenversammlung wurde
die Gewerkschaft des konsolidierten Steinkohlebergwerks Minister
Achenbach umgewandelt und deren Gesamtvermögen unter Ausschluß
der Liquidation auf die Gebrüder Stumm GmbH übertragen
.In diesem Jahr begann auch die Konzentrierung und Mechanisierung
der Grubenbetriebe und der Ausbau der Tagesanlagen auf der Anlage
I / II .
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1937 |
Aufgrund
des Umwandlungsgesetzes von 1936 wurde das Bergwerk umbenannt
in:
Gebrüder
Stumm , Gesellschaft mit beschränkter Haftung ,
Zeche
Minister Achenbach , Brambauer/ Westfalen
Die Sozialausgaben
in diesem Jahr betrugen 1.300.000 RM , Löhne und Gehälter
betrugen 8.500.000 Reichsmark . In diesem Jahr wurde erstmals
wieder das Ergebnis von 1929 erreicht und die Förderung sogar
gegenüber 1929 um rd.12.000 t gesteigert . Trotzdem war Wagenmangel
ein großes Problem . Bereits im Oktober 1936 bestellte Wagen
standen der Zeche im April noch nicht zur Verfügung . Die
Folge war , das in einigen Steigerrevieren nur jeden 2.ten Tag
umgelegt werden konnte , daraus resultierten derartige Strebbrüche
, die teilweise den gesamten Eisernen Ausbau zerstörten .
Förderausfälle von ca.500 Tagestonnen waren die Folgen
. Ein weiteres Problem existierte auf dem Carl-Haarmann -Schacht
4 . Zunehmende Wasserzuflüsse auf der 2.Sohle . Zusätzlich
erforderliche Pumpen und Rohre waren nicht zu beschaffen . Der
Abbau wurde für Wochen eingestellt , um Entlassungen zu vermeiden
, wurden die betroffenen Arbeiter in Zwangsurlaub geschickt .
Nachdem das Wasser bedrohlich anstieg, wurde aus alten Maschinenteilen
eine provisorische Pumpe gebaut , die ihren Zweck nur sehr bedingt
erfüllen konnte . Besserung trat erst ein , als man eine
geeignete Pumpe bekam , die ein Ausstellungsstück einer Bergbauaustellung
war .
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1938 |
Die Kokserzeugung
betrug in diesem Jahr 390.000 t , ca.ein Drittel der Gesamtförderung
. Dazu wurden 15.000 t Teer , 4.000 t Benzol und 4.000 t Ammoniak
produziert . Eine neue Koksofenbatterie mit einer Kapazität
von 300.000 t p.a.sowie den dazu gehörigen Kohlenwertstoffanlagen
wurde im September in Betrieb genommen . Im Dezember begann die
Gaslieferung von der Zeche über das Leitungsnetz der Ruhrgas
AG an das Lippewerk der Vereinigten Aluminiumwerke . In diesem
Jahr starben 9 Bergleute bei Einzelunglücken auf den Schachtanlagen
1/2 und 3/4.
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1939 |
In diesem
Jahr wurde eine neue Rohbenzolanlage , ein Kesselhaus und ein
neuer Schornstein errichtet . Betrieben wurden 3 Dampfkessel mit
einer Leistung von je 25 t Dampf pro Stunde . Die Gesamtinvestition
betrug ca.10 Mio.Reichsmark . Durch Aufstellung eines Kompressors
war es der Gewerkschaft möglich , Überschußgas
im Hochdruck an die Ferngasleitung der Ruhrgas abzugeben .Die
alte Benzolanlage nutzte man , um das Rohbenzol zu reinigen .
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1940 |
Im Mai wurden
die ersten Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen aus Frankreich unter
Tage eingesetzt . Am 18.Juni wurden die ersten Luftangriffe mit
Ziel Minister Achenbach geflogen , die Zeche wurde aber knapp
verfehlt.
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1941 |
Inbetriebnahme
einer neuen , modernen Koksofenanlage mit 52 Öfen und einer
Kapazität von 300.000 t am 24.November , der erste Koks
wurde am 26.November gedrückt . Ein neues Kesselhaus mit
höherem Schornstein wurde gebaut . 3 Kessel mit einer stündlichen
Leistung von 25 t Dampf wurden in Betrieb genommen .Russische
Kriegsgefangene kamen unter Tage zum Einsatz .Insgesamt gab es
in Brambauer 8 Wohnlager für Kriegsgefangene Arbeiter . Die
Arbeiten für das Tieferteufen von Schacht 4 wurden aufgenommen
. Die ersten Genehigungsanträge für eine Großschachtanlage
mit 2 Schächten sowie allen nötigen Gebäuden und
einer Kokerei für das unverritzte Feld in Altlünen werden
eingereicht .Am 7.Dezember richtete eine Explosion im Maschinenhaus
der Gaszentrale erheblichen Sachschaden an .
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1942 |
In Altlünen
( Alstedde ) wurde am 27.Oktober mit dem Abteufen von Schacht
5 begonnen . Dieser Schacht war der erste im Norden des Ruhrgebietes
, der im stark wasserführenden Turon fertig geteuft wurde
. Andere Versuche wurden bis dahin aufgrund starker Wasserzuflüsse
wieder eingestellt.
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1943 |
In Lünen
-Alstedde wurde der erste Schacht des Ruhrgebietes im stark zerklüfteten
, wasserführenden Turon abgeteuft . An anderen Stellen waren
derartige Projekte wegen starker Wasserzuflüsse gescheitert
. Geplant war ursprünglich eine Doppelschachtanlage mit Kokerei
, Benzol-und Ammoniakfabrik sowie Kohlenwäsche . Die Tages-Förderung
war mit 11.000 Tagestonnen geplant . Am 5.und 24.Mai wurden schwere
Luftangriffe auf Brambauer geflogen . Die Folge waren erhebliche
Schäden auf den Schachtanlagen, die Förderung war dadurch
sehr beeinträchtigt . Auf Schacht 4 wurde das neue Kesselhaus
, der Verschiebebahnhof und die Verladestelle schwer beschädigt
.Stabbrandbomben trafen die Bergehalde an der Elsa-Brandström-Straße.
Es dauert einige Monate , den dadurch ausgelösten Brand zu
löschen . Beträchtliche Schäden gab es auch an
der Ziegele i.Totalbeschädigt wurde das Maschinenhaus , die
Trockenanlage über dem Ofen und das Ofendach brannten vollständig
ab .In diesem Jahr starben bei verschiedenen Unfällen 12
Bergleute unter Tage .

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1944 |
Am 5 . Oktober
wurde der Wetterschacht 3 durch Brand-und Sprengbomben schwer
in Mitleidenschaft gezogen . Das Schachtgerüst , das Fördermaschinenhaus
, der Kamin , das Materiallager und das Kesselhaus wurden getroffen
und schwer beschädigt .Am 17.8. waren die Abteufarbeiten
an Schacht 4 beendet . Der Schacht hatte nun eine Teufe von 854,0
m.

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1945 |
Schwere Luftangriffe
am 8.und 17.März trafen wieder Schacht 4 am schwersten .
31 Sprengbomben beschädigten in großem Umfang die Schachthalle
, einen Kühlturm , die Gleisanlagen , das Schachtgerüst
und verschiedene Nebengebäude . War bei den vorherigen Angriffen
niemand zu Schaden gekommen , beklagte man am 17.März 2 Tote
, 3 Schwer - und 4 Leichtverletzte . Bis weit im Mai stand die
Schachtanlage völlig still . Kriegsbedingt , und der Mangel
an Holz und Material nach dem Zusammenbruch bewirkten ,daß
Min.Achenbach in diesem Jahr lediglich 705.000 t förderte
, und damit einen Tiefststand seit Jahren erreichte . In der Nacht
vom 3.auf den 4.April lag Brambauer unter schweren Artilleriefeuer
. Zahlreiche Zechenhäuser der Kolonien wurden getroffen ,
aber auch die Anlage 1/2 .Vier schwere Einschläge beschädigten
Hochdruckkesselanlage , Fördermaschine Schacht 2 , die Schmiede
und den Bahnhof , sowie die Koksdrückmaschine . Dabei wurde
auch die Dampfleitung beschädigt, so das wegen Dampfmangels
die Nachtschicht nicht ausfahren konnte . Einigen Bergleuten gelang
es , die Grube über die Fahrten zu verlassen , die meisten
wurden ab 9 Uhr, nach provisorischer Wiederherstellung der Dampfleitung
, über Schacht 1 zum Tage geholt . Am 4.April wurde Brambauer
von amerikanischen Truppen besetzt , am 5.April wurde die Zeche
von 20 amerikanischen Soldaten besetzt . Britische Truppen übernahmen
ab Juli die Besetzung . Die Leitung der Zeche wurde den englischen
Besatzern übertragen.
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1946 |
Zur Stammbelegschaft
kamen hinzugeworbene Arbeiter aus den Ostgebieten sowie aus Holstein
und Bayern . Der Bau des neuen Maschinenhauses wurde schon während
des Krieges mit der Aufstellung des AEG-Turbokompressors mit einer
Leistung von 70.000 cbm/h eingeleitet . Diese zuerst in einem
behelfsmäßigen Anbau untergebrachte Maschine konnte
jedoch erst am 4.Juli 1946 in Betrieb genommen werden .
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1947 |
Bei eineSchlagwetterexplosion
mit anschliessendem Grubenbrand im Flöz Röttgersbank
auf Schacht
1-2 wurden 9 Bergleute getötet. Im
November wurde die Verantwortung für Produktion und Verkauf
sämtlicher Zechen im Ruhrgebiet den Eigentümern zurück
gegeben . Gebrüder Stumm GmbH konnte somit wieder über
ihr Zechen-Eigentum verfügen .
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1948 |
Die schon
während des Krieges geplanten und vorgesehenen Kessel Nr.4
und Nr.5 wurden in Betrieb genommen . Da auch wegen des gestiegenen
Dampfbedarfs diese nicht ausreichten , wurden sofort die Kessel
Nr.6 und Nr.7 in Auftrag gegeben
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1949 |
Seit dem
Ende des Krieges wurden lediglich Schäden ausgebessert oder
repariert.In diesem Jahr aber begann man mit dem Bau einer Zentralwerkstatt
nach modernsten Gesichtspunkten und allen nötigen modernen
Maschinen .Alle Maschinen der Zeche konnten nun hier zentral repariert
werden . Inbetriebnahme der Rein-Benzolanlage.Man war nun in der
Lage Motorenbenzol , Benzol , Toluol und Xylol herzustellen .Bereits
im Jahr 1943 hatte man mit dem Bau der Anlage begonnen .Das Gebäude
konnte noch während des Krieges fertiggestellt werden , eine
Inbetriebnahme jedoch erfolgte nicht mehr , da die benötigten
Maschinen und Behälter nicht geliefert werden konnten .Bedingt
durch den nach dem Kriege herrschenden Materialmangel verzögerte
sich die Inbetriebnahme bis zum 1.November 1949 . Die Ruhrgas
AG als Abnehmer von Kokereigas forderte eine Reinigung der Gase
von Benzol und Naphtalin .Um dieser Forderung zu genügen,wurde
am 29.Dezember eine Hochdruckreinigung ihren Zweck übergeben.
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1950 |
Durch die
Verlagerung der gesamten Kokerei und Nebengewinnungsanlagen von
der nördlichen zur südlichen Seite des Betriebsgeländes
sowie der Vergrößerung des Betriebes war das Büro-und
Laborgebäude zu klein geworden . Ein modernes Büro-und
Laborgebäude wurde an dem neuen Eingang an der Elsa-Brandström-Straße
gebaut . In dem Gebäude war auch die Markenkontrolle untergebracht
. Im Anschluß an das Gebäude wurde die neue Waschkaue
gebaut . Um umständliche Fahrten über das gesamte Werksgelände
zu vermeiden , wurde an der Zechenstraße ein neuer Koks-Landabsatz
errichtet .Über eine 85 m lange Bandstraße wurde der
Koks zum Koksverladeturm transportiert .Um den ungenutzten , in
den Schwaden der Ammoniakfabrik enthaltenen Schwefelwasserstoff
zu gewinnen und der Produktion zuführen können , begann
man mit dem Bau einer Schwefelsäureanlage . Im November feierte
die Zeche den 50.Jahrestag der Förderaufnahme . In dieser
Zeit wurden über 52.000.000 t Steinkohle abgebaut .
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1951 |
Die Zentralwerkstatt
wurde fertiggestellt und ihrem Zweck übergeben .Die Halle
hatte die Maße 170 m lang , 30 m breit und 12 m hoch . Nun
war man in der Lage , Grubenstempel und Maschinen selbst zu reparieren
, und brauchte diese Arbeiten nicht mehr an Fremdfirmen abgeben
. Für viele Zechengesellschaften war der Bau der ZW richtungsweisend
, und sie wurde oft von Fachleuten besichtigt , die mit ähnlichen
Projekten bei ihren Gesellschaften beschäftigt waren . Im
Zuge der Montanmitbestimmung wurde Theodor Buch zum Arbeitsdirektor
gewählt . Im Juni 1951 wurde die Schwefelsäureanlage
in Betrieb genommen.
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1952 |
Der Ausbau
der Kohlenwäsche wurde abgeschlossen , und die Wäsche
in Betrieb genommen . Die Dampfkessel Nr.6 und Nr.7 wurden in
Betrieb genommen .Ebenfalls wurde ein 12.500 Kw Turbogenerator
für die Stromerzeugung angeschafft und in Betrieb gestellt
.Das Grubensicherheitswesen wurde neu organisiert und eine selbstständige
"Sicherheitsabteilung" gegründet .Die in den Jahren
vorher von den Markenkontrolleuren nebenher ausgeübte "Erste
Hilfe bei Unfällen" wurde durch hauptamtliche Heilgehilfen
, den sog." Heildienern" , übernommen . Der Bau
einer Koksofen-Halbbatterie bestehend aus 25 Öfen wurde am
17.März begonnen .
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1953 |
Die Kohlenwäsche
auf Schacht 4 ging in Betrieb . Für die Niederdrucklufterzeugung
geht ein Turbokompressor mit einer Leistung von 120.000 cbm/h
in Betrieb . In diesem Jahr starben bei Arbeitsunfällen 19
Bergleute . Die im Vorjahr in Angriff genommene Halbbatterie der
Kokerei wurde am 18.März in Betrieb genommen , nachdem diese
am 16.Januar angeheizt wurde . Mit der neuen Batterie wurden täglich
375 t Koks produziert . Direkt im Anschluß begann man mit
dem Bau der zweiten Halbbatterie . Am 12.Oktober konnte sie angeheizt
werden .Die Inbetriebnahme erfolgte im Jahr darauf .Nach 2-jähriger
Auffahrung treffen am 11.Juli 1953 die beiden 3,8 Km und 2,2 Km
langen Strecken aufeinander , die von Schacht 4 und Altünen
gegeneinander aufgefahren wurden , um den neuen Schacht 5 in Altlünen
an das Grubenfeld Minister Achenbach anzuschließen .
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1954 |
Am 6.Januar
wurde eine neue Halbbatterie der Kokerei in Betrieb genommen,
die zweite Halbbatterie ging Ende des Jahres in Produktion.Am
1.9. begann die Seilfahrt auf Schacht 5 .Die Pläne , in Alstedde
eine Großschachtanlage zu errichten wurden wieder fallen
gelassen , da die notwendigen Mittel nicht zur Verfügung
standen und die Qualität der dort abzubauenden Kohle ( Gasflammkohle)
sich zur Verkokung nicht eignete .Deshalb plante man als Absatzpunkt
unmittelbar am Steag-Kraftwerk in Lippholthausen einen Förderschacht
, um dort Kohle ohne Aufbereitung direkt an das Kraftwerk zu liefern
. Auch in diesem Jahr gab es 12 tödlich Verunglückte
auf Minister Achenbach .
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1955 |
Im Jahr 1955
beträgt die Zahl der Gesamtmitarbeiter 6615 MA , davon sind
702 MA Jugendliche .Eine Zahl , die vor -und nachher nie erreicht
wurde .7 Bergleute starben bei Ausübung ihres Berufes ..Eine
neue Schwefelsäureanlage wurde im März in Betrieb genommen
. Nun war man in der Lage , über den Eigenbedarf hinaus gewisse
Mengen Schwefelsäure zum Verkauf freizustellen .
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1956 |

Im Januar
wurden die Knappenheime an der Amselstraße fertiggestellt
und bezogen .Mit dem Bau war 1954 begonnen worden .Es standen
für unverheiratete Knappen 80 Schlafplätze zur Verfügung
.Die Verpflegung und Unterkunft kostete ca.130 D-Mark .Mit der
Zeche Minister Stein wurde eine Vereinbarung getroffen.Daraufhin
durfte die Dortmunder Zeche Untersuchungsstrecken ab der südlichen
Markscheide bis zum Sutanwechsel , in den Höhen - 360 bis
- 375 m NN auffahren .12 Bergleute verunglückten in diesem
Jahr bei ihrer Arbeit tödlich .
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1957 |
Zwischen
den Pachtfeld "an der Haard" und dem Grubenfeld "Ver.Minister
Achenbach durfte mit Genehmigung des Oberbergamtes Dortmund
vom 25.April der Markscheidesicherheitspfeiler abgebaut werden
.Nachdem schon zur Jahrhundertwende , den Anfangsjahren der Zeche
, italienische Bergleute auf Achenbach beschäftigt waren
, wurden im November 50 Bergleute aus Italien eingestellt .Nachdem
im Vorjahr noch 12 Bergleute starben , waren es in diesem Jahr
3 Kumpels , die tödlich Verunglückten .
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1958 |
Im Stumm-Hafen
am Datteln-Hamm-Kanal wird am 1.Juli der erste Kahn beladen .
Zum Einsatz kam ein Kran mit einer Hubkraft von 12 t , einer Höhe
von 23,80 m und einer Auslage von 22 m zum Einsatz . So konnten
2 nebeneinander liegende Kähne beladen werden . Nach 2-jähriger
Bauzeit wurde der Hafen fertiggestellt.Die Kailänge beträgt
665 m .In erster Linie wurde der Hafen zum Versand der Kohlen
von Min.Achenbach Schacht 4 und Zeche Waltrop
gebraucht , aber auch Öl und Bauxit für das Lippewerk
wurden dort umgeschlagen.War das vorherige Jahr bei Unfällen
recht günstig verlaufen , gab es in diesem Jahr wieder Rückschläge
. 9
Bergleute verunglückten in diesem Jahr tödlich bei Ausübung
ihres Berufes .
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1959 |
Zahlen der
Ausbildung auf Minister Achenbach :
122 Berglehrlinge
bestanden ihre Knappenprüfung ,46 davon mit Auszeichnung
. 22 Knappen besuchten die Aufbauklasse , die Vorstufe der Bergschule
.137 Bergleute absolvierten erfolgreich ihre Hauerprüfung
. Im März waren Betriebratswahlen . Der Gesamtbetriebsrat
sah folgendermaßen aus .
Von Schacht
1/2 - Paul Beyer , Günter Lüdeking
Von Schacht
3/4 - Wilhelm Plätz, Theodor Schroer
Von Schacht
5 - Kurt Horn , Emil Krämer .
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1960 |
Im April
begann man etwa 1 Kilometer westlich der Hauptschachtanlage 1-2
mit dem Abteufen des Schachtes 7.Der Schacht sollte eine Endteufe
von ca.660 m haben und in erster Linie der besseren Wetterführung
dienen .Am 1.November 1960 wurden die Kopflampen für die
Belegschaft eingeführt , Am selben Tag waren auch die bis
dahin im Bergbau üblichen Messing-Fahrmarken für die
Arbeitszeiterfassung ausgemustert und durch Stempelkarten ersetzt
worden .
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1961 |
Das Oberbergamt
Dortmund verlieh den Besitzern von Minister Achenbach
, der Gebrüder Stumm GmbH , das Bergeigentum über das
Steinkohlenfeld "Achenbach Erweiterung".Das
Feld hatte eine Grösse von 84.135 Quadratmeter.Am 26.10.wurde
die Gefäßförderung auf Schacht 6 - Friedrich Müller-Schacht
) in Betrieb genommen .Förderkapazität:3750 t /d . Mit
der Betreiberin des Kraftwerkes "Kellermann" , der STEAG
, wurden Grundstücke getauscht , damit der Schacht 6 an einem
geeigneten Platz geteuft werden konnte .Grund für das Teufen
war die Verbesserung der Wetterverhältnisse für das
Baufeld 3/4 sowie für das Grubenfeld Schacht 5 , und war
seitens der Bergbehörde gefordert worden . Schacht 6 war
der erste Förderschacht im Ruhrgebiet , der nach dem 2.Weltkrieg
in Betrieb genommen wurde . Der erste von den 1957 neuangelegten
italienischen Bergleute , Gino Petrasso , legte nach 3 1/2 Jahren
Gedingetätigkeit die Hauerprüfung ab .
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1962 |
Schacht 1
wurde von der 4. zur 5. Sohle tiefer geteuft .Die Endteufe betrug
1029,2 m .Das Füllort 5.Sohle wurde bei 999,4 m angesetzt.Die
Leistung pro Mann und Schicht betrug in diesem Jahr 2312 Kg ,
gegenüber 2173 Kg im Vorjahr .Abgänge in diesem Jahr
an Belegschaft :101 Mitarbeiter (MA) wegen Kontraktbruch , 77
MA nach ordentlicher Kündigung seitens der Zeche , 251 MA
nach eigener ordentlicher Kündigung , 113 MA auf Grund von
Invalidität , 15 MA durch Tod , 36 MA aus verschiedenen anderen
Gründen . Der Altersdurchschnitt der Grubenbelegschaft betrug
36,7 Jahre , der Übertagebelegschaft 38,9 Jahre .Der Hauerdurchschnittlohn
lag in diesem Jahr incl.aller Leistungen bei 39 , 66 DM ( = ca.20,27
Euro ) pro Schicht .In diesem Jahr wurden für die Belegschaftsmitglieder
100 moderne Miet-Neubauwohnungen mit Fernheizung zur Verfügung
gestellt .Der Anteil der jugendlichen Beschäftigten betrug
226 Mitarbeiter , oder rund 4,2 % der Gesamtbelegschaft.
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1963 |
Der gesamte
Bestand an Werkswohnungen/Häusern wurde der neugegründeten"
Glück auf-Wohnungsbaugesellschaft" übertragen.
Bestand
an Werkswohnungen im Jahr 1963
: 3649 Zecheneigene
Werkswohnungen ,
420 Mietwohnungen
anderer Siedlungsgesellschaften,
1243 Glück-auf
Mietwohnungen ,
314 Wohneinheiten
in Glück-auf Eigenheimen ,
42 WE in
Eigenheimen , die bereits übereignet waren .
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1964 |
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1965 |
Der
Schacht 2 bekam auf seiner gesamten Länge neue Einbauten
. Er wurde bis - 988,7 m weiter geteuft . Auf der 4.Sohle wurde
durch Hochbrechen eines Rieselkohlenbunkers die Vorraussetzung
für die Gefäßförderung geschaffen .
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1966 |
Die
Tagesanlagen Schacht 5 wurden stillgelegt .Im gesamten Revier
wurden Feierschichten verfahren , auf manchen Zechen bis zu 14
Schichten . Auf den 3 Anlagen 1/2 , 3/4 und 5/6 von Minister Achenbach
waren es jeweils 10 Feierschichten im Zeitraum 14.3.-30.9.1966
. Die IGBE schickte einen "Brandbrief" an Bundestagsabgeordnete
, und rechnete diesen vor , das Bergleute die verheiratet sind
und 2 Kinder haben , teilweise weniger Geld im Monat durch Arbeit
verdienten , als sie vom Sozialamt bekämen .
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1967 |
Über
Schacht 2 wurde das neue Fördergerüst errichtet . Ausserdem
wurde die Bandbrücke vom Schacht 2 zur Kohlenwäsche
errichtet . Die Dampffördermaschine von Schacht 2 wurde durch
eine leistungsstärkere elektrische Fördermaschine ersetzt
. Die Richtstrecke auf der 4.Sohle von Schacht 1 nach Schacht
4 wurde im Oktober durchschlägig .
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1968 |
Ein
weiteres schweres Grubenunglück traf Minister Achenbach und
Brambauer .
Am frühen Morgen des 4.Oktober erschütterte eine Schlagwetter-Explosion
das Bergwerk . 15 Bergleute der Nachtschicht waren sofort tot
, 2 Schwerstverletzte konnten noch geborgen werden und wurden
in Krankenhäuser eingeliefert , starben aber später
an ihren schweren Verletzungen . Schacht 2 wurde Zentralförderschacht
. Auf Schacht 4 wurde am 19.8.die Förderung eingestellt und
das Baufeld für 8 Jahre stillgelegt . Der Schacht blieb aber
Seilfahrtschacht und Sitz der Betriebsführerabteilung 5/6.
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1969 |
Im
Oktober beginnt die Auffahrung eines Bandberges von der 5.Sohle
zur 4.Sohle .Damit soll eine Förderverbindung zwischen diesen
beiden Sohlen hergestellt werden .Das Bergwerk Minister
Achenbach wird in die neugegründete Ruhrkohle
AG ( R A G ) eingebracht , und gehört zur Gruppe
der Bergbau AG ( BAG ) Dortmund . Die Direktion
der Gebrüder Stumm GmbH wechselt zur neuen Stumm-Direktion
nach Essen-Bredeney , ein Teil der Angestellten geht mit nach
Essen , der andere Teil geht nach Dortmund zur Hauptverwaltung
der neuen BAG Dortmund .
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1970 |
Am
1.Mai übernahm Karl-Heinz Zilligen die Leitung des Bergwerks
und wurde Nachfolger von Kurt Reinke . Nachdem das Bergwerk an
das Kraftwerk der Steag angeschlossen war , wurde die eigene Stromerzeugung
ausser Betrieb gesetzt . Im Oktober wurde auf Schacht 4 die Dampf-Fördermaschine
durch eine elektrische Fördermaschine ersetzt .
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1971 |
Im
stillgelegten Grubenfeld 3 / 4 wurde vorzeitig wieder der Abbau
aufgenommen .Grund war die Stillegung des Bergwerks Germania in
Dortmund-Marten und die Aufnahme vieler Mitarbeiter .Diese wurden
auf der Schachachtanlage 3 / 4 eingesetzt . Ältere Achenbacher
scheideten über den Sozialplan "Germania " aus
.
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1972 |
Die
Zeche Emscher-Lippe in Datteln wurde stillgelegt , viele freiwerdende
Mitarbeiter dieser Zeche wurden nach Minister Achenbach verlegt
.Der Bandberg 1.zwischen der 4.und 5.Sohle wurde am 30.5. in Betrieb
genommen. Eine Werksärztliche Dienststelle wurde eingerichtet.
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1973
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Das
Bergwerk Victor Ickern in Castrop-Rauxel wurde zum 30.September
geschlossen . Ein Teil des Grubenfeldes , das Baufeld Ickern 3
, wurde ab 1.10. dem Bergwerk ZMA angegliedert .1184 Mitarbeiter
von Victor Ickern wurden nach ZMA verlegt . Insgesamt
waren in diesem Jahr 331 Jugendliche im Ausbildungsverhältnis
. Die Wohnheime der Zeche hatten eine Kapazität von 616 Betten
, von denen 399 belegt waren . Auf Schacht 1/2 wurde die neue
Schwarz/Weiß-Kaue ihrer Bestimmung übergeben .
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1974 |
Die
veralteten Kesselhäuser auf Min.Achenbach
1/2 und 3/4 wurden stillgelegt .Die Energiewirtschaft des Bergwerkes
wurde auf Fremdstrom umgestellt , sowie auf mit Öl und Grubengas
beschickte Kessel für Heizungen und Badewasserbereitung .Bei
einem Streckenbruch auf Schacht 4 am 11.06.wurde ein Steiger einer
Bergbauspezialfirma getötet , 3 eingeschlossene Bergleute
wurden 1 Tag später verletzt über ein schnell aufgefahrenes
Rettungsaufhauen gerettet .Das Unglück ereignete sich im
Flöz Robert in der 4.westl Abteilung der 4.Sohle.
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1975 |
Ein
neuer Rohkohlenbunker wurde am 1.Jan. in Betrieb genommen . Der
Bunker hatte ein Fassungsvermögen von rund 3200 t . Der Dampflokbetrieb
wurde eingestellt , im Einsatz waren nur noch Diesel-Loks . Im
Dezember wurde der Stummhafen incl.aller Gleisanlagen vom Lippe-Werk
übernommen . Auf Schacht 1/2 ging die neue Dampferzeugungsanlage
in Betrieb , und ersetzte die technisch überholte Anlage
aus dem Jahr 1939 . Diese Anlage erzeugt den Dampf für 2
Fördermaschinen , versorgte die Kauen mit Warmwasser , war
für die Beheizung des Verwaltungsgebäudes zuständig
und gab Fernwärme ab für mehrere Großgärtnereien
, einer Kirche und einer Schule sowie dem Krankenhaus in Brambauer
.Gebaut wurde diese Anlage von der Firma Mannesmann .Eine ähnliche
Anlage wurde auf Schacht 4 gleichzeitig in Betrieb genommen .
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1976 |
Das
Gesundheitshaus auf der Schachtanlage 1/2 wurde am 10.12. eingeweiht
. Auf Schacht 5 begann der erste Aufklärungsabbau im Flöz
Zollverein 3 , östl.Hauptabteilung .
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1977 |
Am
31.12.wurde die Förderung auf Schacht 6 eingestellt . Schacht
2 übernahm ab Januar über eine Verbundstrecke auf der
4.Sohle die Förderung von Schacht 6 .
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1978 |
Mit
der Zeche Waltrop wurde eine gemeinsame Werksdirektion gebildet
. Ein Teil der freigestellten Mitarbeiter von Waltrop wurden nach
Min.Achenbach verlegt .Politiker aus Island besichtigten einen
vollmechanisierten Abbaubetrieb , und waren beeindruckt .
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1979 |
Monatlich verliessen die Zeche etwa 200.000 t Waschberge per LKW
mangels Haldenkapazität auf Schacht 1/2 . Nach Schacht 4 wurden
täglich 2000 t quer durch den Ort gefahren und abgekippt, worüber
sich die Brambauer Bevölkerung nicht gerade freute . Besserung
wurde für 1981 versprochen , da die Waschberge dann über
das Zechengelände zur neuen Bergehalde an der Königsheide
gefahren und abgekippt wurden . |
1980 |
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Mitarbeiter
der stillgelegten Zeche Hansa in Dortmund-Huckarde wurden zur
Zeche Minister Achenbach verlegt . Am 31.Oktober wurde die 100.Millionste
Tonne Kohle auf Minister Achenbach gefördert , einen Tag
später , am 1.11. feierte man zum 80. Mal die Aufnahme der
Kohlenförderung .
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1981 |
Der Weihbischof von Paderborn , Hans Leo Drewes , besuchte die
Zeche und informierte sich . Besonderes Augenmerk und Interesse
widmete er der Ausbildung .
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1982 |
Bei
einem Streb/Streckenbruch im Flöz Röttgersbank der Betriebsführerabteilung
Ickern 3 kamen insgesamt 3 Bergleute ums Leben , 2 weitere wurden
schwer verletzt .Nach 21 Jahren hatten sie schon ausgedient .
Am 1.April wurde die Stechkarte Konzernweit abgeschafft , und
somit auch auf Minister Achenbach , und durch das ASTIS-System
( Arbeitszeit-und Stammdatenerfasssungs-und Informationssystem
) ersetzt .
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1983 |
Ebenfalls auf Ickern 3 starben 3 Blindschachthauer , als sie mit
dem Förderkorb im Blindschacht abstürzten . Ab dem 15.3.
begann man mit dem Tieferteufen Schacht 7, von der 3.zur 5.Sohle
. Auf Schacht 4 , 4.Sohle wurde eine automatische Wasserhaltung
in Betrieb genommen .Von der Grubenwarte auf Schacht 1/2 konnte
die Anlage gesteuert werden , sowie alle Daten der Anlage abgerufen
werden . Für das Projekt wurden 2,5 Mio.DM investiert . Der
langjährige PS-Direktor Heinz Tafel verließ das Bergwerk
und ging in den Ruhestand , sein Nachfolger wurde Heinz Müller
.
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1984 |
Im
ersten Halbjahr wurden 6 Feierschichten verfahren . Im Oktober
ging der dienstälteste Ausbildungsleiter der RAG , Kurt Leupold
, in den Ruhestand .In den 20 Jahren seiner Leitung wurden auf
Achenbach 2500 Bergleute ausgebildet . Bürgermeister Harzer
der Stadt Lünen hielt die Laudatio .
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1985 |
Von
der 5.Sohle wurde der Bandberg 2 zur 6.Sohle aufgefahren . In
der 3.westl.Abteilung der 4.Sohle auf Schacht 4 richteten sich
Auszubildende im Flöz Röttgersbank ein eigenes Kohlen-Abbau-Revier
ein .
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1986 |
Die
Vorrichtungsarbeiten auf der 6.Sohle wurden eingestellt . Die
geplanten 10.100 Tagestonnen Förderung wurden nicht erreicht,
und lagen mit 8.266 Tonnen ca.um 20 % unter dem Soll . Gerüchte
kursierten , das Werksdirektor Zilligen aufgrund der schlechten
Ergebnisse abgelöst werden sollte , stellten sich aber als
falsch heraus . Am 1.9. begannen 185 Azubis ihre Ausbildung auf
Minister Achenbach . Aufgrund eines Bedienungsfehlers des Fördermaschinisten
wurde im Dezember ein Skip-Gefäß in den Sumpf Schacht
2 , das Gegen-Skip in den Turm "gefahren" . Wegen der
Reparaturarbeiten fielen 3 Schichten aus . 2 Schichten wurden
noch im Dezember nachgeholt , die 3.Schicht im Januar .
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1987 |
Im Ostfeld
wurden die Vorrichtungsarbeiten auf der 5.Sohle eingestellt .
Das Bergwerk Minister Stein in Dortmund-Eving wurde geschlossen.Ein
Teil der Belegschaft wurde von Min.Achenbach aufgenommen . Am
15.Juli. legten 3000 Bergleute die Arbeit nieder und versammelten
sich für einen anschliessenden Protestmarsch durch Brambauer
. Mit dieser Aktion wollte man den Zorn über die Hinhaltetaktik
der Kohl-Regierung zum Ausdruck bringen .
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1988 |
Das
Baufeld Ickern wurde stillgelegt . Die Vorbereitungen für
die Erschliessung des Kernfeldes wurden auf der 5.Sohle im Westfeld
begonnen . Die Frischwetterachse und die Abwetterachse wurden
angesetzt . Durch Abbaueinwirkungen von Zollverein 7 wurde der
Sprengstoffraum auf der 3.Sohle , Schacht 5 , zusammengedrückt
. Ersatz wurde auf der 4.Sohle in einem ehemaligen Lokschuppen
eingerichtet .Am 30.9.ging Bergwerksdirektor Karl-Heinz Zilligen
in den Ruhestand , sein Nachfolger wurde Dr.Rolf Zeppenfeld .
Zwei Grubenwehrtrupps von Minister Achenbach unterstützten
die Rettungsarbeiten bei der schweren Kohlenstaubexplosion auf
der Braunkohle-Grube Stolzenbach in Borken / Hessen .
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1989 |
Durch
Abbaueinwirkúngen von Flöz Wilhelm wurde der Sprengstoffraum
auf Schacht 1/2 zusammengedrückt .Als Ersatz wurde ein Sprengstofflager
in die Bergehalde 1/2 gebaut .Die Kosten dafür betrugen rd.250.000
DM .Zuerst war ein Sprengstoffraum unter Tage in der Nähe
von Schacht 7 geplant . Hier hätten die Kosten das dreifache
, nämlich 750.000 DM betragen , und die Herstellungszeit
hätte entschieden länger gedauert .Erste
Verlegungsmassnahmen : Mitarbeiter wurden wohnortbezogen
(aus Datteln,Recklinghausen,Oer-Erkenschwick ) zum Bergwerk Haard
verlegt . Am 31.Januar wurde der Abbau im Ostfeld eingestellt
. Die Führung und Mannschaft des letzten Kohlenrevieres ging
geschlossen zum Westfeld und übernahm einen neuen Aubbaubetrieb
im Kernfeld . Schacht 3 in Brambauer wurde verfüllt und das
Fördergerüst sowie einige Betriebsgebäude wurden
abgerissen .
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1990 |
Das
neue Sprengstofflager in der Bergehalde Schacht 1/2 wurde in Berieb
genommen , das alte Lager auf der 4.Sohle aufgelöst . Der
Wetterschacht Ickern 4 in Waltrop wurde verfüllt , ebenfalls
Schacht 4 in Brambauer , die Schächte 5 in Alstedde und 6
in Lippholthausen .
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1991 |
Im
November wurde das Ergebnis der sog.Kohlerunde bekannt . Die Stillegung
für das Bergwerk Minister Achenbach zog man auf den 30.Juni
1992 vor .
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1992 |
Nach
92 Jahren ging die Geschichte des Bergwerks Minister Achenbach
zu Ende . Am 30.Juni 1992 wurde die letzte Kohle auf dem Bergwerk
gefördert . Ab dem 1.Juli wurden die verbliebenen Mitarbeiter
entweder zu anderen Bergwerken verlegt ,oder gingen in den Vorruhestand
. Einige blieben noch für ein paar Monate auf ZMA , um hochwertige
Maschinen und Anlagen zu rauben , sowie die restlichen Schächte
zu verfüllen .
Ab Ende des Jahres
wurden die Schächte 1 und 2 , Schacht 7 und Ickern 3 verfüllt
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Die
Zeittafel wird ständig bis zum Jahr 1992 erweitert , ergänzt
und aktualisiert , im Moment werden weitere Daten und Ereignisse
von mir im Landesarchiv Münster recherchiert .
Aktualisiert
zuletzt 23.April 2011 |